Die Lagerung und der Versand von Produkten sind im E-Commerce fester Bestandteil des Geschäftsmodells. Leider ist deren Darstellung mit einem großen Aufwand und mit hohen Kosten verbunden, die schnell zu Defiziten führen.
Als Online-Händler stehen Sie in den meisten Fällen vor der Herausforderung, dass Sie Waren einlagern und versenden müssen. Dies bedingt in Bezug auf Ihre Geschäftsräume eine ganze Reihe von zusätzlichen Anforderungen, die bei der Entscheidung für geeignete Objekte unbedingt berücksichtigt werden müssen. Wer hier nicht besonders sorgfältig plant, der gerät schnell in ernste Schwierigkeiten.
Als angehender Online-Händler kommen Sie um eine intensive Beschäftigung mit den Themen Lager und Logistik nicht herum. Schließlich gehört es zu den zentralen Bestandteilen des E-Commerce, dass Händler Produkte bevorraten und im Falle einer Bestellung an den jeweiligen Endkunden versenden. Im Prinzip entspricht dieser Komplex also dem Ladenlokal des stationären Händlers, der dort seine Waren sowohl aufbewahrt als sie auch seinen Kunden anbietet.
Sie werden im Laufe dieses Kapitels zwei Möglichkeiten kennenlernen, bei denen Sie die Logistik jeweils an andere Unternehmen auslagern. Hierbei handelt es sich im Online-Handel aber eher um eine Ausnahme und prinzipiell sollten Sie davon ausgehen, dass Sie Lagerung und Logistik im eigenen Unternehmen darstellen werden.
Betrachten wir die konkreten Aufgaben, die mit diesen Bereichen verbunden sind, ein wenig näher, um herauszufinden, wie Sie sich hinsichtlich Ihrer Firmenräume und Ihrer Geschäftsausstattung bestmöglich darauf einstellen können. Grundsätzlich sprechen wir in diesem Zusammenhang einerseits von der Aufbewahrung von Waren und andererseits davon, diese für den Versand vorzubereiten und zu verschicken. Hinsichtlich der reinen Lagerung sind zwei Faktoren entscheidend: Welche Lagerkapazität ist erforderlich, um alle Produkte aufbewahren zu können und welche Bedingungen müssen in den entsprechenden Räumen herrschen, damit die Produkte keinen Schaden nehmen.
Bei der Berechnung der erforderlichen Lagerfläche kommt es vor allem auf die Größe der jeweiligen Produkte und auf die Anzahl, an. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, ob das Lager über Regale verfügt und wie viele Etagen diese aufweisen. Hinsichtlich der äußeren Bedingungen müssen wir betrachten, ob es sich um besonders empfindliche Waren handelt, die zum Beispiel sensibel auf Kälte, Wärme, Licht oder Staub reagieren würden oder ob die Güter im Lager eher robust und unempfindlich sind. Hiervon hängt ab, welche Ausstattung unser künftiges Lager bieten muss. Im nächsten Abschnitt werden wir uns anschauen, wie sich die Anforderungen an unser Lager in Bezug auf den Versand der Produkte auswirken.
Mit den Informationen aus dem ersten Abschnitt können wir bereits entscheiden, wie groß unser Lager sein muss und über welche spezielle Ausstattung es verfügen muss. Wenden wir uns jetzt dem Bereich der Versandlogistik zu, der ein wenig komplexer ist. Grundsätzlich gilt, dass wir dazu in der Lage sein müssen, jedes beliebige Produkt aus unserem Lager innerhalb von kürzester Zeit zu finden, professionell zu verpacken und mit einem entsprechenden Dienstleister zu versenden.
Die erste Voraussetzung hierfür besteht darin, dass es Personen gibt, die diese Arbeitsschritte erledigen. Dies kann man bei einem kleinen Betrieb mit wenig Versandaufkommen unter Umständen noch selbst erledigen. Ab einer bestimmten Größe ist dies nicht mehr möglich, sodass wir also Personal benötigen.
Darüber hinaus muss die Anordnung der Waren im Lager einem System entsprechen, das es uns erlaubt, Produkte sehr schnell zu finden und zu entnehmen. Um diese zu verpacken, sind sowohl Verpackungsmaterial und entsprechende Hilfsmittel und Werkzeuge als auch ein Arbeitsplatz, an dem dies erledigt werden kann, nötig. Sie sehen also schon: Mit der reinen Aufbewahrung von Verkaufsware ist es in Sachen Logistik im E-Commerce noch nicht getan.
Ein weiterer Umstand kompliziert das ganze Verfahren zusätzlich: Manche unserer Kunden werden die Bestellungen an uns zurückschicken. Solche Retouren müssen nicht nur angenommen werden, sondern auch ausgepackt, überprüft und unter Umständen instandgesetzt und für einen weiteren Verkauf vorbereitet werden. Auch diese Arbeitsschritte erfordern räumliche Ressourcen, Mitarbeiter sowie eine Ausstattung mit Material und Werkzeugen.
Wir können erkennen, dass die Themen Lager und Logistik für den Online-Händler mit mehr konkreten Anforderungen verbunden sind, als Sie im Vorfeld vielleicht erwartet hätten. Es führt für Sie kein Weg daran vorbei, diese Aspekte gründlich zu analysieren und anschließend ein Raum- und Arbeitskonzept zu entwickeln, das allen Bedingungen optimal entspricht.
Dabei ist es nicht damit getan, eine Momentaufnahme der anfänglichen Situation zu entwickeln. Sie müssen zusätzlich einen Blick in die Zukunft werfen, da es nicht möglich ist, die Lagerräume den künftigen Entwicklungen ständig anzupassen. Wie Sie Strategien nutzen können, die es Ihnen ersparen, ein eigenes Lager zu betreiben, das erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
„Mit einer guten Verpackung wickelt man nicht nur die Ware ein, sondern auch den Käufer.” Werner Mitsch |
Sie haben nun erfahren, dass die Themen Lagerung und Logistik wahrscheinlich etwas aufwendiger sind, als Sie erwartet hätten. Die Überlegungen, die in diesen Bereichen auf Sie zukommen, sind deutlich schwieriger, als es in Bezug auf die Büroräume der Fall ist.
Nun könnte man auf der einen Seite sagen, dass Aufbewahrung und Versand von Waren nun einmal das signifikante Element des Online-Handels sind und dass es für den Shop-Betreiber keine Alternative dazu gibt, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und eine funktionierende Lösung dafür zu entwickeln. Dies wäre allerdings nur die halbe Wahrheit. Es gibt nämlich tatsächlich Alternativen dazu, sich selbst um Lagerung und Logistik zu kümmern. Welche dies sind und wie sie jeweils funktionieren, erfahren Sie jetzt.
Wir wollen Ihnen grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten vorstellen, bei denen die genannten Aufgaben für Lager und Versand von anderen Unternehmen erledigt werden. Beschäftigen wir uns zunächst mit dem Thema Outsourcing. Hierbei arbeiten Sie mit einem Dienstleister zusammen, der für Sie die Verkaufsware einlagert, aufbewahrt, bei Bedarf verpackt und versendet und darüber hinaus auch Ihre Retouren annimmt und bearbeitet.
Dies erfolgt natürlich nicht kostenlos. Sie werden für jeden einzelnen Arbeitsbereich bezahlen und im Gegenzug dazu natürlich den entsprechenden Aufwand im eigenen Unternehmen sparen. Die Bandbreite an Dienstleistern, die in diesem Bereich aktiv sind, ist groß. Sie reicht von der kleinen Spedition in unmittelbarer Nachbarschaft über größere Logistik-Unternehmen bis hin zu globalen Anbietern wie zum Beispiel Amazon.
Das zweite Stichwort in diesem Zusammenhang lautet DropShipping. Hierbei handelt es sich um ein Verkaufsmodell, bei dem Sie als Händler selbst gar nicht in physischen Kontakt mit Ihrer Ware kommen. Diese verbleibt einfach bei den jeweiligen Lieferanten und wird im Falle von Bestellungen direkt von diesen an den jeweiligen Endkunden versendet.
Solche Systeme sind mit sehr interessanten Vorteilen für Online-Händler verbunden, da sie einen Betrieb ermöglichen, der annähernd ohne Startkapital auskommt und mit sehr niedrigen laufenden Kosten realisiert werden kann. Eine komplexe Darstellung von DropShipping als Handelsmodell würde den Rahmen unserer Titelstory sprengen. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, der entdeckt aber auf www.dropshipping.de eine Menge detaillierter Informationen zu dieser Alternative zum klassischen Handel.
Die Lagerung und der Versand von Waren gehören ganz selbstverständlich zum Online-Handel und müssen von jedem Shop-Betreiber professionell und gewissenhaft erledigt oder an einen externen Partner delegiert werden. Schnell kann es dabei dazu kommen, dass genau diese Themen sich nachteilig auf die betrieblichen Abläufe und auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von E-Commerce-Unternehmen auswirken.
Die folgenden Tipps, Hinweise und Ratschläge unterstützen Sie daher in Bezug auf die wichtigsten Anforderungen der Logistik und leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Sie die entsprechenden Herausforderungen erfolgreich meistern können.
Das Lager dient zum einen der Aufbewahrung von Handelsware und zum anderen als Arbeits- und Aktionsfläche der jeweiligen Mitarbeiter im Bereich Logistik. Bevor Sie beginnen, tatsächlich ein Lager anzumieten, sollten Sie unbedingt Ihren mittelfristigen Flächenbedarf berechnen. Gehen Sie dabei von einer durchschnittlichen Anzahl gelagerter Produkte aus und führen Sie eine Prognose über die Entwicklung der kommenden Zeit durch. Beziehen Sie neben der reinen Aufbewahrungsfläche auch die Räumlichkeiten mit ein, die für die Unterbringung von Verpackungsmaterial, Annahme von Lieferungen, Zusammenstellung von Sendungen und die Verpackung der einzelnen Bestellungen benötigt werden.
Nicht zuletzt sollten Sie daran denken, dass Ihre Mitarbeiter in der Logistik teilweise auch Büroarbeitsplätze benötigen und dass Sie Ihrem Logistikpersonal natürlich Aufenthaltsräume zur Verfügung stellen müssen. Erst wenn Sie den konkreten Flächenbedarf möglichst konkret berechnet haben, sollten Sie starten, sich am Immobilienmarkt nach geeigneten Angeboten umzusehen.
Wie bereits im ersten Tipp angerissen, reicht es nicht aus, wenn Sie sich mit der Frage beschäftigen, wie viel Lagerfläche Sie aktuell oder in der ersten Zeit Ihrer Tätigkeit benötigen. Schließlich wäre ein in der näheren Zukunft anstehender Umzug mit dem Lager von einem erheblichen Aufwand, hohen Kosten und von einer schädlichen Betriebsunterbrechung gekennzeichnet. Es gilt daher also, frühzeitig eine Prognose zu erarbeiten, die weit genug in die Zukunft reicht und die es wahrscheinlich macht, dass Sie in den kommenden Jahren keine neuen Räumlichkeiten beziehen müssen.
Hierbei müssen Sie unter Umständen in Kauf nehmen, in der Anfangszeit für mehr Fläche zu bezahlen, als Sie wirklich brauchen. Hier müssen Sie berechnen, bei welcher zusätzlichen Fläche die Mietkosten immer noch günstiger sind als ein anstehender Umzug. Ideal sind natürlich Immobilien, bei denen Sie im Laufe der Zeit weitere Flächen hinzu mieten können. Alternativ können Sie auch darüber nachdenken, in vorhandene Räume auf eigene Kosten ein Regalsystem einzubauen, um die zur Verfügung stehende Fläche zu vervielfachen.
Die Anmietung von Büros und allgemeinen Geschäftsräumen dient vor allem Ihrer persönlichen Bequemlichkeit, einer angenehmen Arbeitsatmosphäre und einer repräsentativen Außenwirkung. Bei der Entscheidung für Lager und Logistikflächen stellt sich das Ganze ein wenig anders dar. Die Versandperformance bildet innerhalb von E-Commerce-Konzepten nämlich einen entscheidenden Erfolgsfaktor. Außerdem gibt es nur wenige unternehmerische Bereiche, in denen Sie so viel Geld verlieren können wie die Logistik.
Der moderne Verbraucher erwartet von seinen bevorzugten Online-Händlern vor allem einen einwandfreien Service und eine schnelle Lieferung. Dies können Sie nur dann gewährleisten, wenn Ihre Versandlogistik einwandfrei abläuft. Ist dies nicht der Fall, dann sind unzufriedene Kunden die Folge und Ihr Umsatz entwickelt sich rückläufig. Außerdem summieren sich die Kosten für Lager, Lagerausstattung und Lagerpersonal schnell zu sehr hohen Beträgen und bilden daher eine große Gefahr für eine profitable Geschäftsentwicklung.
Als Online-Händler sollten Sie sich ganz regelmäßig mit dem Thema Outsourcing beschäftigen und immer wieder überprüfen, wie vorteilhaft es für Ihr Unternehmen wäre, wenn Sie bestimmte Aufgaben an externe Partner auslagern würden. Im Mittelpunkt solcher Überlegungen steht im E-Commerce grundsätzlich der Logistikbereich. Hier ist eine Auslagerung zum einen sehr einfach möglich und spart zum anderen wirklich hohe Kosten.
Größere Logistikunternehmen können Ihre Leistungen aufgrund von Bündelungseffekten oft viel günstiger anbieten, als sie inhouse darstellbar wären. Je mehr Lagerfläche man nutzt, je höher das Versandaufkommen, je größer der Personalstand, desto niedriger entwickeln sich die damit verbundenen Kosten. Es lohnt sich daher absolut, Erkundigungen darüber einzuziehen, welche Kosten beim Outsourcing der Logistik anfallen würden und welche Ersparnis möglich wären, wenn man den Aufwand und die Kosten einer eigenen Logistik berücksichtigt.
Darüber hinaus sollte sich jeder Online-Händler einmal intensiv mit dem Thema DropShipping auseinandersetzen. Viele E-Commerce-Unternehmer wären sehr erstaunt, wenn sie wüssten, wie viele Lieferanten heute dazu bereit und in der Lage sind, ihre Handelspartner auf der Basis von DropShipping mit Produkten zu versorgen. Die Zeiten, in denen das Handelsmodell nur sehr wenigen Produkten und Branchen vorbehalten war, sind lange vorbei.
Heute stehen unzählige Hersteller und Großhändler als DropShipping-Partner zur Verfügung und ermöglichen auf diese Weise riesige und sehr attraktive Sortimente. Dabei ist es übrigens nicht unbedingt erforderlich, die gesamte Handelstätigkeit auf der Basis von DropShipping darzustellen. Ebenso ist es möglich, nur Teile des Lieferprogramms auf dieser Basis anzubieten, um den logistischen Aufwand im eigenen Hause auf diese Weise zumindest in deutlichen Grenzen zu halten.
DropShipping-Händler benötigen kein Lager. Mit diesem Vorteil sind eine ganze Reihe von Einsparungsmöglichkeiten verbunden. Dies beginnt schon bei den wegfallenden Mietkosten für ein entsprechendes Gewerbeobjekt. Hinzu kommen übrigens die üblichen Nebenkosten wie zum Beispiel Heizkosten, Stromgebühren oder Ausgaben für Versicherungen. Neben den reinen Raumkosten muss ein Lager natürlich auch bewirtschaftet werden. Sie benötigen geeignetes Personal, um Waren anzunehmen, Ordnung im Lager zu halten, Bestellungen zusammenzustellen und zu verpacken und Pakete an den Paketdienst zu übergeben.
|
||
Versanderlebnis optimieren Für viele Online-Shops endet das Thema Logistik, wenn die Ware zum Versand das Lager verlässt. Ab diesem Zeitpunkt pflegen dann Versandunternehmen den Kontakt mit dem Käufer. Das bedeutet: Der Händler gibt die Kontrolle über diesen letzten, wichtigen Teil der Customer Journey aus der Hand. Das wäre ungefähr so, als würde ein Ladenbetreiber seinen Kunden nach sorgfältiger Beratung durch gut ausgebildetes und charmantes Personal und nach der reibungslosen Zahlung im schön eingerichteten Geschäft nun in ein karges Nachbargebäude schicken – wo ihm die erstandene Ware nach langer und ungewisser Wartezeit von gestressten Aushilfskräften wortlos überreicht wird. Services wie PAQATO perfektionieren hingegen das Online-Einkaufserlebnis nach dem Versand der Ware. Käufer werden, wie zuvor im Shop, zuvorkommend behandelt und erhalten automatisierte Benachrichtigungen im Namen und im Look & Feel des Händlers, etwa wenn es zu Verspätungen bei der Zustellung kommt. Deshalb mein Tipp, immer auch den Versandweg im Auge zu behalten. Hier entstehen Kundenbewertungen. |
||
Gründer und Geschäftsführer Michael Lüken aus Münster - www.paqato.com |