Unternehmensstärken & Schwächen per SWOT-Analyse

So erfassen Sie Unternehmensstärken & Schwächen per SWOT-Analyse

Stärken und Schwächen Ihres künftigen Unternehmens entscheiden darüber, auf welche Weise Sie Chancen nutzen und Risiken vermeiden können. Die SWOT-Analyse unterstützt Sie dabei, Ihre Potenziale zu erkennen und optimal einzusetzen.

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Wie gut sich Ihr künftiges Unternehmen im harten Alltag tatsächlich schlagen wird, hängt vor allem von den konkreten Stärken und Schwächen ab, die mit dem geplanten Geschäftsmodell verbunden sind. Mit der SWOT-Analyse steht Ihnen ein Instrument zur Verfügung, mit dem Sie Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken auf einfache und anschauliche Weise erkennen und darstellen können.

 

  Themenübersicht: Stärken und Schwächen definieren
1. Chancen nutzen und Risiken minimieren: Die SWOT-Analyse
2. Strenghts, Weaknesses, Opportunities und Threaths
3. Auch etablierte Unternehmer profitieren von der SWOT-Analyse
4. Mit diesen Tipps und Hinweisen gelingt die SWOT-Analyse auf Anhieb
5. [Infografik] Die Stärken und Schwächen Ihres Geschäftsmodells
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Chancen nutzen und Risiken minimieren: Die SWOT-Analyse für Gründer

Die SWOT-Analyse gilt heute als eines der wichtigsten und wertvollsten Werkzeuge, wenn es um die strategische Planung in Unternehmen geht. Dabei ist vielen ihrer Anwendern sicher gar nicht bewusst, dass dieses Instrument ursprünglich aus dem militärischen Bereich stammt und heute noch in vielen Kampfsportarten eingesetzt wird, um die Situation eines Kämpfers besser einschätzen zu können.

Grundsätzlich handelt es sich bei der SWOT-Analyse um ein einfaches Planungstool, das es jedermann erlaubt, die Chancen und Risiken, die mit einem Unternehmen verbunden sind, besser einschätzen zu können. Vor diesem Hintergrund ist das Werkzeug natürlich vor allem für Existenzgründer von unschätzbarem Wert. Es ermöglicht einen intensiven Blick in die Zukunft zu werfen und unterstützt den angehenden Unternehmer bei korrekter Anwendung dabei, die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen und seiner Geschäftsidee die optimalen Startvoraussetzungen zur Verfügung zu stellen.

Zur Anwendung in Unternehmen wurde die SWOT-Analyse übrigens bereits in den 1960er Jahren entwickelt. Federführend war die Harvard Business School und bis heute hat sich an dem Grundmodell des Tools nichts geändert.

 

Ein bewährtes Tool aus Harvard

Um die SWOT-Analyse besser verstehen zu können, müssen Sie sich vor Augen führen, dass diese aus zwei unterschiedlichen Bereichen besteht. Sie analysiert nämlich zum einen die Umwelt eines Unternehmens und beschäftigt sich zum anderen mit den internen Faktoren im Betrieb. In Bezug auf die interne Analyse geht es immer darum, die Stärken und die Schwächen des Unternehmens klar zu erkennen und zu beschreiben.

Im Rahmen der sogenannten Umweltanalyse beschäftigt man sich dagegen mit den Faktoren, die vor dem Hintergrund von technologischen, sozialen oder auch ökologischen Aspekten vorgegeben sind. Die Zusammenführung beider Blickwinkel führt schließlich dazu, dass man herausfindet, aus welchen Stärken und Schwächen des Unternehmens sich entsprechende Chancen und Risiken ergeben werden. Die hieraus abgeleiteten Erkenntnisse helfen dann dabei, die strategisch richtigen Entscheidungen zu treffen, mit denen man die Chancen optimal nutzt, während die Risiken gleichzeitig minimiert werden.

 


 

Strenghts, Weaknesses, Opportunities und Threaths

Die Abkürzung SWOT steht für die englischen Begriffe Strenghts, Weaknesses, Opportunities und Threaths, was übersetzt so viel bedeutet wie Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren. Wenn man damit beginnt, die eigene Geschäftsidee oder das eigene Unternehmen in Bezug auf Schwächen und Stärken zu untersuchen, dann muss man sich dabei immer vor Augen halten, dass diese Eigenschaften in direkter Relation zur Konkurrenz herausgearbeitet werden müssen.

Letztlich geht es ja im späteren Verlauf darum, herauszufinden, welche Risiken aufgrund von Schwächen und welche Chancen aufgrund von Stärken auftauchen können. Innerhalb eines mehr oder weniger geschlossenen Marktbereiches lassen sich solche Potenziale nur dann zuverlässig erkennen, wenn man sie in unmittelbarem Zusammenhang mit den Mitbewerbern betrachtet.

 

Der aktive Einstieg in die SWOT-Analyse

Um selbst aktiv in die SWOT-Analyse einsteigen zu können, arbeiten Sie am besten mit einer einfach aufgebauten Matrix, die aus zwei mal zwei Feldern besteht, die in Form einer Tabelle angeordnet sind. Die Überschriften am oberen Tabellenrand lauten Stärken und Schwächen. Seitlich beschriften Sie die beiden Zeilen mit Chancen und Risiken. Die Zielsetzung besteht nun darin, im oberen linken Feld zu notieren, welche Stärken Ihres Unternehmens oder Ihrer Geschäftsidee genutzt werden können, um besondere Chancen am Markt wahrzunehmen.

Hierbei sprechen Experten von der sogenannten Matching-Strategie. Im unteren linken Feld wird nun eingetragen, welche Stärken Sie einsetzen können, um bestimmte Risiken aktiv abzuwehren. Dies bezeichnet man als Neutralisierungsstrategie. Auf der rechten Seite der Matrix geht es nun um die Schwächen. Im oberen Feld wird notiert, welche Schwächen ausgeglichen werden müssen, um bestimmte Chancen am Markt wahrnehmen zu können. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Umwandlungsstrategie. Im unteren rechten Feld wird schließlich aufgeführt, welche Schwächen zu konkreten Gefahren oder Risiken führen können und wie sich die damit verbundene Bedrohung reduzieren lässt.

In der Praxis bietet Ihnen die SWOT-Analyse eine sehr nützliche und aussagekräftige Möglichkeit, Ihr geplantes Geschäftsmodell unter vielen verschiedenen Aspekten und Voraussetzungen bereits im Vorfeld der Gründung strategisch zu bewerten. Zu diesem Zeitpunkt haben Sie noch jede erdenkliche Möglichkeit, sinnvolle Änderungen an Ihrem Konzept vorzunehmen, um Ihre späteren Chancen optimal zu nutzen und dabei die auftretenden Risiken gleichzeitig zu minimieren.

 

  Strenghts, Weaknesses, Opportunities und ThreathsSuche nicht nach Fehlern, suche nach Lösungen.
Henry Ford
 

 


 

Auch etablierte Unternehmer profitieren von der SWOT-Analyse

Wir haben Ihnen die SWOT-Analyse bisher hauptsächlich als Planungs- und Optimierungsinstrument für Existenzgründer vorgestellt. Diese können mit dem Tool ganz konkrete Strategien entwickeln, die sich unmittelbar in die Geschäftsidee integrieren lassen. Aber auch bereits etablierte Unternehmer können vom Einsatz der SWOT-Analyse profitieren. Hier lässt sich das Werkzeug vor allem einsetzen, um eine Positionsbestimmung in Bezug auf den eigenen Betrieb vorzunehmen oder um geplante Veränderungen einer gründlichen Prüfung zu unterziehen.

Wenn Unternehmer die SWOT-Analyse einsetzen, die bereits über einige Jahre Erfahrung mit dem eigenen Unternehmen verfügen, dann fällt es ihnen häufig leichter, die Stärken und Schwächen im eigenen Betrieb korrekt einzuschätzen. Der Existenzgründer kann in dieser Situation ja fast nur auf seine subjektiven Vorstellungen und Erwartungen zurückgreifen, was die Analyse in einigen Fällen ungenau darstellt.

Wenn das Werkzeug zur Untersuchung bereits bestehender Betriebe eingesetzt wird, dann lässt sich hiermit zum einen gut überprüfen, welche Herausforderungen auf der einen und welche neuen Potenziale auf der anderen Seite in absehbarer Zeit erwartet werden können. In dieser Situation dient die SWOT-Analyse dann unter anderem der Entwicklung von Strategien, mit denen sich negativen Entwicklungen vorbeugen lassen und die eine optimale Ausschöpfung von Chancen und Gelegenheiten ermöglichen.

Stehen dagegen die Entwicklung neuer Produktbereiche, eine Veränderung der bisherigen Absatzkanäle, eine Umstrukturierung in bestimmten Abteilungen oder andere Modifikationen an, dann kann die SWOT-Analyse auch als Simulations-Tool verwendet werden. In diesem Fall arbeitet man in Bezug auf das Stärken- und Schwächen-Profil nicht mit den tatsächlichen Eigenschaften und Potenzialen im Unternehmen, sondern mit denen, die sich aus den geplanten Änderungen ergeben würden.

Auf diese Weise erhält man ein klares Bild darüber, wie sich Eingriffe in die Unternehmensstruktur oder das Geschäftsmodell praktisch auswirken würden. So besteht die Möglichkeit, Änderungspläne noch rechtzeitig anzupassen und insgesamt das Risiko zu minimieren, das mit neuen Konzepten und Strategien verbunden ist.

 


 

  Mit diesen Tipps und Hinweisen gelingt die SWOT-Analyse auf Anhieb  

Mit diesen Tipps und Hinweisen gelingt die SWOT-Analyse auf Anhieb

Die SWOT-Analyse ist ein ausgesprochen wertvolles Werkzeug, wenn es darum geht, Chancen und Potenziale auf der einen und Risiken oder Gefahren auf der anderen Seite zutreffend einzuschätzen. Existenzgründer können mithilfe des Tools sinnvolle Anpassungen an ihren Geschäftsmodellen vornehmen und dadurch ihre Startvoraussetzungen deutlich verbessern. Unsere folgenden Tipps und Tricks helfen Ihnen aktiv dabei, eine SWOT-Analyse für Ihr eigenes Vorhaben durchzuführen.

 

 

  Tipp 1: Ohne Wettbewerbsanalyse keine SWOT-Analyse  

Ohne Wettbewerbsanalyse keine SWOT-Analyse

Bevor Sie sich mit der Durchführung einer SWOT-Analyse beschäftigen, sollten Sie eine Marktanalyse inklusive einer Wettbewerbsanalyse durchgeführt haben. Beide Bereiche sind eine Voraussetzung dafür, dass Sie im Rahmen der Umweltanalyse die entscheidenden Chancen und Risiken sicher identifizieren können. Diese lassen sich nämlich nur im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung aller relevanten Rahmenumstände erkennen und berücksichtigen.

Die eingehende Beschäftigung mit dem Markt und dem Mitbewerb führt Sie unmittelbar zu einer zutreffenden Einschätzung der Chancen und Möglichkeiten, die Ihnen und Ihrem Unternehmen zur Verfügung stehen. Hier sind es vor allem die Beobachtung der Wachstumsraten und des Marktpotenzials, die Ihnen zeigen, in welchem Umfang Ihr Unternehmen profitieren kann. Risiken wiederum lassen sich vor allem von der Wettbewerbsanalyse ableiten. Wie könnte sich der aktuelle Markt durch das Verhalten von Kunden und Lieferanten oder durch das Auftauchen weiterer Mitbewerber kurzfristig zu Ihrem Nachteil verändern?

 

 

  Tipp 2: Suchen Sie selbstkritisch nach Schwächen  

Suchen Sie selbstkritisch nach Schwächen

Die Suche nach möglichen Schwächen im eigenen Unternehmen ist eine schwierige Angelegenheit, die viel Selbstdisziplin und viel Konzentration erfordert. Gerade enthusiastische junge Gründer neigen dazu, Defizite im eigenen Konzept oder im künftigen Unternehmen zu übersehen. Schließlich sind sie mit besonders viel Begeisterung bei der Sache und dadurch oft nicht in der Lage, negative Aspekte überhaupt wahrzunehmen. Am besten gelingt die Suche nach Schwächen, indem man ganz systematisch vorgeht und alle Strukturen der künftigen Organisation einer eingehenden Prüfung unterzieht.

Wichtig ist hierbei, dass Sie sich darum bemühen, die eigenen Konzepte und das eigene Unternehmen mit den Augen eines außenstehenden Dritten zu betrachten. Problematisch wirkt sich hierbei aus, dass Schwächen, die Sie hierbei entdecken, gleichzeitig auch Kritik an Ihrer eigenen Person und Ihrer Geschäftsidee sind. Dies sollte Sie nicht davon abhalten, in Bezug auf die Defizite besonders gründlich nachzudenken.

 

 

  Tipp 3: Die Stärken müssen in Relation zum Markt definiert werden  

Die Stärken müssen in Relation zum Markt definiert werden

Die Untersuchung der Stärken des eigenen geschäftlichen Engagements fällt den meisten Gründern und angehenden Unternehmern schon deutlich leichter. In der Regel ist sich der Initiator einer Geschäftsidee darüber im Klaren, welche besonderen Vorteile und Potenziale sein Konzept beinhaltet. Allerdings sind im Rahmen der SWOT-Analyse lange nicht alle Stärken von Belang. Hier zählen lediglich diejenigen, die sich unter Einbeziehung der Marktsituation auch tatsächlich vorteilhaft nutzen lassen.

Sie können also davon ausgehen, dass auch die Durchführung der sogenannten internen Analyse, also der eingehenden Beschäftigung mit dem eigenen Unternehmen und dessen Eigenschaften, nicht ohne eine Betrachtung der Markt- und Wettbewerbssituation auskommt. Behalten Sie dies immer im Hinterkopf, während Sie beginnen, Ihre Stärken zu analysieren und konzentrieren Sie sich konsequent auf die Potenziale, die tatsächlich genutzt werden können, um sich handfeste wirtschaftliche Vorteile zu erarbeiten.

 

 

 

  Tipp 4: Führen Sie die Umweltanalyse auf Basis verlässlicher Daten durch  

Führen Sie die Umweltanalyse auf Basis verlässlicher Daten durch

Die SWOT-Analyse besteht grundsätzlich immer aus einer Betrachtung des Unternehmens und der äußeren Umstände. Zu den äußeren Umständen zählen dabei vor allem der Markt und der Wettbewerb. Während Sie das Potenzial von Geschäftsidee und Unternehmen in der Regel durch Beobachtungen und intensives Nachdenken ermitteln können, sind Sie hinsichtlich der Umweltanalyse darauf angewiesen, mit verlässlichen Daten und Informationen zu arbeiten.

Nutzen Sie hier die verifizierten Fakten, die Sie im Rahmen der Markt- und der Wettbewerbsanalyse bereits erhoben haben. Schätzen Sie sowohl Chancen als auch Risiken grundsätzlich immer nur vor dem Hintergrund überprüfbarer Zahlen ein und verhindern Sie aktiv, stattdessen auf subjektive Eindrücke zu setzen. Sie würden andernfalls Gefahr laufen, die Bewertung der äußeren Umstände unbewusst an Ihre persönlichen Wünsche und Erwartungen anzupassen.

 

 

  Tipp 5: Setzen Sie immer auf das Vier-Augen-Prinzip  

Setzen Sie immer auf das Vier-Augen-Prinzip

Die Durchführung einer SWOT-Analyse ist für jedermann erlernbar. Wenn Sie sich dieser Methode bereits während der Gründungsphase bedienen, dann werden Sie davon im Laufe Ihrer selbstständigen Karriere immer wieder profitieren. Schließlich lassen sich mit diesem Werkzeug fast alle unternehmerischen Entwicklungen und Entscheidungen auf hohem Niveau analysieren. Wir empfehlen allerdings, sich in letzter Konsequenz nicht allein mit der SWOT-Analyse zu beschäftigen, sondern sich stattdessen die Unterstützung einer vertrauten Person aus Ihrer Umgebung zu sichern.

Auf diese Weise können Sie dafür sorgen, dass ein weiterer kritischer Blick auf Ihre Annahmen und Einschätzungen geworfen wird. Sie können in dieser Situation nicht einfach Ihre eigenen Vorstellungen unkritisch verwenden, sondern müssen sich vor einem weiteren Beobachter rechtfertigen. Dies schützt Sie vor Fehleinschätzungen, die vor dem Hintergrund mangelnder Objektivität zustande kommen können und versorgt Sie außerdem mit zusätzlichen Impulsen.

 


 

[Infografik] Die Stärken und Schwächen Ihres Geschäftsmodells

Wer vom eigenen Unternehmen und vom Status des Chefs träumt, der muss sich früher oder später auch mit geeigneten Geschäftsideen für sein berufliches Projekt beschäftigen. Doch wie findet man eigentlich heraus, ob die eigenen Konzepte das Zeug zum erfolgreichen Marktführer haben oder sich doch nur als lahme Eintagsfliege entpuppen? Die SWOT-Analyse zeigt die Stärken und Schwächen Ihres Geschäftsmodells.    

  Die Stärken und Schwächen Ihres Geschäftsmodells