Der Businessplan ist der Schlüssel zu Ihrem künftigen Erfolg. Voraussetzung ist, dass Sie die allgemein gültigen Standards für die Erstellung von Businessplänen einhalten und exakt die bewährten Strukturen und Gliederungen nutzen.
Der Businessplan ist zwar einerseits ein sehr individuelles Instrument zur Prognose von Potenzialen, Umsätzen, Kosten und Gewinnen. Allerdings haben sich hierbei im Laufe der Jahre bestimmte Standards durchgesetzt, die man unbedingt einhalten sollte. Vorlagen und Muster helfen unerfahrenen Gründern und künftigen Unternehmern dabei, einen professionellen und verständlichen Businessplan zu erarbeiten.
Bei Ihrem Businessplan handelt es sich um ein umfangreiches und ausführliches Dokument. Je nach Komplexität Ihrer Geschäftsidee kommen hier schnell 20 bis 30 A4-Seiten zusammen. Der spätere Leser benötigt also ein wenig Muße und Geduld, um Ihr Werk zu studieren und alle wichtigen Details hinreichend zu berücksichtigen. Um der Zielgruppe Ihres Businessplans diesen Aufwand so einfach wie möglich zu gestalten, sollten Sie dem eigentlichen Plan eine sogenannte Executive Summary voranstellen.
Hierbei handelt es sich um eine kurze und prägnante Kurzbeschreibung, die dem Leser bereits alle wichtigen und entscheidenden Aspekte vor Augen führt und dabei gleichzeitig sein Interesse an einer vertieften Beschäftigung mit Ihrem Plan weckt. Verwenden Sie hierbei einen überwiegend sachlichen Stil und versuchen Sie gleichzeitig, Ihre Ideen und Pläne interessant klingen zu lassen. Dies erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich und erfordert vielleicht ein wenig Übung oder auch mehrere Anläufe, bis Sie den passenden Ton treffen.
In unserem vorletzten Schritt haben wir Ihnen den Elevator Pitch als Kurzpräsentation für Ihr künftiges Unternehmen vorgestellt. Die Executive Summary erfüllt im Businessplan einen ganz ähnlichen Zweck. Sie soll den wesentlichen Inhalt Ihres Konzeptes transportieren und den Leser gleichzeitig neugierig machen.
Beginnen Sie mit einer Kurzbeschreibung der eigentlichen Geschäftsidee und verlieren Sie im Anschluss daran das eine oder andere Wort über die geplante Organisationsform Ihres Unternehmens. Gehen Sie kurz auf die Situation am Markt ein, widmen Sie sich Ihrer individuellen Markteintrittsstrategie und äußern Sie sich über die Finanzierung der Gründung und des späteren Unternehmens.
Wenn Sie in Bezug auf diese wichtige Einleitung des Businessplans alles richtig bewerkstelligt haben, wird der Leser nicht zögern, sich aus eigenen Stücken mit den weiteren Ausführungen und Informationen zu beschäftigen, die Sie im Plan zusammengestellt haben. Erwecken Sie stattdessen bereits innerhalb der Executive Summary den Eindruck, dass Sie Ihr künftiges Geschäftsmodell nicht wirklich im Griff haben und dass es Ihnen offensichtlich an Motivation, Kompetenz und Weitblick mangelt, dann kann es geschehen, dass Ihr Businessplan nie gelesen wird.
Nachdem Sie sich erfolgreich mit der wichtigen Einleitung des Businessplans beschäftigt haben und eine Executive Summary verfassen konnten, die das Interesse des Lesers weckt und gleichzeitig Ihre Kompetenz und Eignung unter Beweis stellt, widmen sich die nächsten Abschnitte des Plans nun zunächst der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Ihrem Projekt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom qualitativen Teil des Businessplans. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich der anschließende quantitative Teil mit konkreten Zahlen, Daten und Fakten, um die gesamte Finanzsituation Ihres künftigen Unternehmens näher zu beleuchten.
Zuvor wollen wir dem Leser aber die Gelegenheit bieten, sich inhaltlich mit Ihren Ideen und Konzepten auseinanderzusetzen. Hierbei ist es zum einen wichtig, zu überzeugen. Es muss klar werden, dass Ihre Idee das Potenzial dazu hat, Verbraucherherzen und Märkte zu begeistern und dass Sie das Umfeld Ihrer Geschäftsidee eingehend analysiert und verstanden haben. Zum anderen hilft Ihnen der qualitative Teil des Businessplans aber auch dabei, Ihre ganz persönliche Kompetenz zu zeigen und zu erklären, warum sich die geplante Geschäftsidee vor allem für Sie eignet.
Beginnen Sie damit, Ihre eigentliche Geschäftsidee darzustellen. Werden Sie so konkret wie möglich und beschreiben Sie eingehend, welche Produkte oder Dienstleistungen Sie anbieten werden, auf welche Weise Ihre Kunden davon profitieren können und wie sich Ihre Angebote im direkten Vergleich mit der Konkurrenz darstellen. Stellen Sie im nächsten Schritt das Gründerteam und das spätere Management vor. Wenn Sie allein gründen, ist das ist die richtige Stelle, um sich persönlich zu präsentieren.
Erfolgt die Gründung mit mehreren Personen, dann können Sie jetzt darauf zu sprechen kommen, wie sich Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnisse ergänzen und welche Vorteile das künftige Unternehmen aus dieser Kombination erhält. Im weiteren Verlauf sollten Sie jetzt auf die Marktsituation und auf den Wettbewerb zu sprechen kommen. Liefern Sie hier in jedem Fall konkrete Daten, um dem Leser einen vertieften Einblick zu gewähren und führen Sie unbedingt die jeweiligen Quellen mit an.
Jetzt folgt ein kurzer Abriss Ihrer Marketingstrategie und Vertriebsstrategie. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sollten Sie in verständlicher Form erklären, wie Sie den Markteintritt bewerkstelligen und mit welchen Strategien Sie künftig für ein stabiles Neukundengeschäft und eine wirksame Kundenbindung sorgen. Abschließend können Sie jetzt noch auf die vorgesehene Unternehmensform, die Beteiligung weiterer Gesellschafter und andere formale Aspekte eingehen.
„Columbus hatte keinen Business-Plan, als er Amerika entdeckte.” Andrew S. Grove |
Nachdem Sie zunächst alle inhaltlichen Aspekte Ihrer Geschäftsidee umfassend charakterisiert und erläutert haben, geht es nun darum, die konkrete Finanzplanung Ihres künftigen Unternehmens darzustellen. Die Finanzplanung lässt sich dabei in drei Bereiche gliedern.
Da ist zunächst die sogenannte Gewinn- und Verlustrechnung, mit der ermittelt wird, wie sich das geplante Unternehmen in Bezug auf den erzielbaren Profit entwickeln wird. Die Liquiditätsplanung gibt Auskunft darüber, welche finanziellen Mittel zu welchem Zeitpunkt erforderlich sind und auf welche Weise dieser Finanzbedarf erfüllt werden kann. Die Planung des Kapitalbedarfs als dritte Säule der Finanzplanung stellt schließlich dar, welche Investitionen getätigt werden müssen, um den Start des Unternehmens oder bestimmte Ausbaustufen finanzieren zu können.
Letztlich ergibt der quantitative Teil des Businessplans also eine Übersicht in Bezug auf das laufende Geschäftsergebnis, den Bedarf an Finanzmitteln über einen bestimmten Zeitraum und den Kapitalbedarf vor der eigentlichen Gründung. Hiervon lässt sich exakt ablesen, ob sich das Unternehmen profitabel darstellen lässt, ob im laufenden Betrieb Fremdmittel im Rahmen von Überziehungskrediten benötigt werden und welches Startkapital beansprucht wird.
Im Anschluss an diese Aufschlüsselung der finanziellen Positionen müssen Sie sich nun noch mit der sogenannten Risikobewertung beschäftigen. Hierbei soll aufgezeigt werden, welche konkreten wirtschaftlichen Gefahren vom anvisierten Geschäftsmodell ausgehen können. In diesem Zusammenhang werden unter anderem auch alternative Entwicklungsverläufe vorgestellt und analysiert. Hierzu berechnet man, wie sich die geschäftliche Situation darstellen würde, wenn die prognostizierten Zahlen sich positiver (Best-Case-Szenario) oder negativer (Worst-Case-Szenario) repräsentieren, als ursprünglich angenommen.
Sehr umfangreiche und komplexe Businesspläne enthalten zusätzlich einen detaillierten Ablaufplan, in dem wichtige Stationen innerhalb der Gründungs- und Startphase auf einer zeitlichen Achse gekennzeichnet werden. Hierbei müssen Sie allerdings darauf achten, dass ein solcher Teil des Businessplans stetig aktualisiert werden muss, da er ansonsten schnell überholt ist.
Für die meisten angehenden Gründer und Unternehmer ist es das erste Mal, dass sie sich mit der Erstellung eines Businessplans beschäftigen. Problematisch wirkt sich hierbei aus, dass der Plan mit erheblichen Konsequenzen verbunden ist und dass Sie keine zweite Chance erhalten, einen einwandfreien Businessplan zu erarbeiten. Vor diesem Hintergrund sollten Sie sich unbedingt an eine feste und verbindliche Struktur halten. Die folgenden Tipps unterstützen Sie dabei, Ihrem Businessplan eine allgemein gültige Form zu verpassen und bewahren Sie vor schwerwiegenden Fehlern.
Führen Sie sich die optimale Struktur Ihres Businessplans klar vor Augen und verinnerlichen Sie exakt, welche Bestandteile hier in welcher Reihenfolge auftauchen sollen. Beginnen Sie mit der groben Einteilung in Executive Summary, qualitativen und quantitativen Teil und verfeinern Sie die Struktur so ähnlich, wie Sie es bei einem komplexen Text mit einer Gliederung tun würden.
Wichtig ist, dass Sie diese Struktur beibehalten und Sorge dafür tragen, sie auch dann nicht zu verlassen, wenn Sie während der Arbeit am Businessplan zu neuen Einsichten und Erkenntnissen gelangen, die Sie noch in den Plan aufnehmen wollen. In dieser Situation kann es leicht geschehen, dass Ihre Gliederung in Unordnung gerät und Sie am Ende den roten Faden verlieren, der in Bezug auf die allgemeine Verständlichkeit Ihres Businessplans unbedingt erforderlich ist. Halten Sie sich daher immer an die ursprüngliche Struktur und verwenden Sie diese als verbindliches Gerüst für Ihre Planungsarbeit.
Ein Businessplan ist natürlich eine vergleichsweise komplexe und komplizierte Angelegenheit. Dennoch sollten Sie nie vergessen, dass Sie sich mit diesem Dokument an Menschen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen wenden. Setzen Sie daher unter keinen Umständen spezifische Branchen- oder Berufskenntnisse voraus, sondern fassen Sie Ihre Erklärungen und Berechnungen so ab, dass Sie auch von einem berufsfremden Menschen auf Anhieb verstanden werden können.
Dies gilt vor allem für die Darstellung der eigentlichen Geschäftsidee. Machen Sie sich die Mühe und erklären Sie das Konzept hinter dem geplanten Unternehmen besonders verständlich und anschaulich. Denken Sie daran, dass Ihr Businessplan zum Beispiel von einem Banker verstanden werden muss, der zwar über Fachwissen im Bereich Finanzplanung und Betriebswirtschaft verfügt, sich aber nicht zwangsläufig auch mit Ihrem thematischen Bereich, Ihrem Marktsegment oder den von Ihnen eingesetzten Technologien auskennt.
Innerhalb des quantitativen Businessplans geht es immer wieder darum, prognostizierte Zahlenwerte einander gegenüberzustellen und dadurch zu ermitteln, wie sich der Gewinn, die Liquidität und der Kapitalbedarf im Laufe der Zeit entwickeln werden. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, dass Sie mit Zahlen und Daten arbeiten, die Sie eindeutig belegen können. Reine Schätzungen Ihrerseits bergen das Risiko, dass Sie mit geschönten Zahlen arbeiten, um Ihre eigene Geschäftsidee in einem möglichst guten Licht erscheinen zu lassen.
Setzen Sie, wenn immer dies möglich ist, stattdessen auf allgemein überprüfbare Zahlen aus seriösen Quellen und geben Sie diese Quellen unbedingt offen und transparent an. Besonders geeignet sind Daten aus Jahresberichten von Fachverbänden, Wirtschaftsvereinigungen oder Branchenverbänden oder Zahlen, die durch Ämter und Behörden zur Verfügung gestellt werden und dadurch über jeden Zweifel erhaben sind.
Sie haben anhand unserer bisherigen Ausführungen bereits festgestellt, dass es sich beim Businessplan nicht ausschließlich um eine lange Aufzählung von Zahlen und Daten handelt. Stattdessen geht es hier immer wieder um inhaltliche Aspekte, die dem Leser auf möglichst anschauliche Weise näher gebracht werden müssen. Dies gelingt nur dann wirklich überzeugend, wenn Sie den späteren Leser vor Augen haben, während Sie Ihre Geschäftsidee vorstellen, das Marktumfeld erläutern, den Wettbewerb beschreiben oder Ihr Konzept in Sachen Marketing, Werbung und Vertrieb darlegen.
Arbeiten Sie am besten mit einem inneren Bild der Person, die sich später mit Ihrem Businessplan beschäftigen wird. Auf diese Weise fällt es Ihnen viel leichter, die passenden Formulierungen zu finden und den richtigen Ton zu treffen. Denken Sie daran, dass die Zahlen im Businessplan zwar wichtig sind, diese aber nicht überzeugen können, wenn der Funke nicht überspringt und Ihr Leser nicht begreift, wie gut Ihre Geschäftsidee ist.
Begeisterung und Motivation sind wichtige Werte, wenn es um die Frage geht, ob ein angehender Gründer die richtige Person ist, um das geplante Unternehmen zum Erfolg zu führen. Dieser Enthusiasmus darf allerdings nicht so weit gehen, dass Sie die gesunde Distanz zu Ihrem eigenen Projekt verlieren. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass man beim Lesen Ihres Businessplans nicht den Eindruck erhält, dass Sie so begeistert von der eigenen Idee sind, dass Sie deren Potenziale und Risiken nicht mehr klar beurteilen können.
Bemühen Sie sich also überwiegend um einen eher sachlichen Ton und achten Sie darauf, dass man Ihnen abnehmen kann, dass Sie sich kritisch und auch selbstkritisch mit Ihrem Projekt auseinandergesetzt haben. Die richtige Mischung aus Nähe und Distanz zur eigenen Geschäftsidee ist auf Anhieb nicht leicht zu treffen. Beschäftigen Sie sich daher unbedingt intensiv mit diesem Thema und lassen Sie nicht locker, bis Sie den passenden Stil gefunden haben.
Bei einem Businessplan handelt es sich grundsätzlich um ein Dokument, mit dessen Hilfe Sie Ihre Geschäftsidee erklären und deren wirtschaftliche Entwicklung simulieren können. Damit Ihnen die Erstellung und Geschäftspartnern, Geldgebern oder Lieferanten die Lektüre des Plans leichterfällt, hat sich im Laufe der Zeit eine gewisse Standardisierung durchgesetzt. Wenn Sie sich an diese Grundform halten, vermeiden Sie, dass Ihnen Fehler unterlaufen und schaffen die Voraussetzung dafür, dass der Businessplan für Außenstehende verständlich, nachvollziehbar und glaubwürdig ist. (Quelle: GründerZeiten 07 - BMWi)
|
||
Ihr Businessplan soll Bankern Kompetenz vermitteln! Ihr Businessplan hat eine doppelte Funktion: Vordergründig geht es darum, Ihre Inhalte erfolgreich zu kommunizieren. Aber er ist auch Ihre Visitenkarte, um bei den Geldgebern einen guten Eindruck zu erzeugen. Denn Banker und Investoren schliessen von gutem Inhalt und hoher formaler Qualität auf Ihre unternehmerische Kompetenz. Zum Inhalt: Stecken Sie besonders viel Energie in die Analyse von Markt, Wettbewerb und Kundenbedürfnissen. Die allermeisten Businesspläne sind hier zu dürftig. Zur formalen Qualität zählen Klarheit, Vollständigkeit, keine Wiederholungen, Darstellung der Prämissen, logische Stringenz und sprachliche Prägnanz. Feilen Sie an Ihren Formulierungen als schrieben Sie ein Lehrbuch. Achten Sie auch auf ansprechende Optik: Bauen Sie Bilder und Grafiken ein, und wählen Sie ein schickes Design. |
||
Businessplan-Experte Roland Giebitz aus Oldenburg - www.businessplan-experte.com |