Krankenversicherung und Pflegeversicherung

So schaffen Sie mit Kranken- und Pflegeversicherung Sicherheit

Eine gute Krankenversicherung übernimmt nicht nur die Behandlungskosten, Medikamente und Arztkosten. Sie schützt auch vor Verdienstausfällen, bietet Beratungsleistungen rund um die individuelle Gesundheit und stellt eine hinreichende gesundheitliche Vorsorge sicher.

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Für beruflich Selbstständige ist eine Krankenversicherung mit integrierter Pflegeversicherung nicht mehr so selbstverständlich wie für einen Angestellten. Umso wichtiger ist, dass Sie sich rechtzeitig um Ihren Versicherungsstatus kümmern, der im Krankheitsfall für viele Kosten aufkommt und den Sie so gestalten können, dass er Sie heute und in der Zukunft optimal unterstützt.

 

  Themenübersicht zu Kranken- und Pflegeversicherung
1. Die Krankenversicherung: Oft eine gefährliche Versorgungslücke
2. Private oder gesetzliche Krankenversicherung: Sie haben die Wahl
3. GKV und PKV: Individuelle Tarife selbst zusammenstellen
4. So gelangen Sie an einen umfassenden Schutz vor Krankheitskosten
5. [Infografik] Wägen Sie zwischen privater und gesetzlicher Vorsorge ab
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Die Krankenversicherung: Oft eine gefährliche Versorgungslücke

Die Aufgabe von Krankenversicherungen besteht vorrangig darin, den Versicherten die Kosten für die Behandlung von Erkrankungen teilweise oder vollständig zu erstatten. Darüber hinaus ist sie für die Kosten zuständig, die nach Unfällen oder bei einer Mutterschaft entstehen. In Deutschland handelt es sich bei der Krankenversicherung um eine Pflichtversicherung. In Bezug hierauf gibt es keine Ausnahmen, da der Staat großen Wert darauf legt, dass jeder Bürger in Bezug auf seine Gesundheit abgesichert ist.

Allerdings ergibt sich für Selbstständige an dieser Stelle nicht selten ein größeres Problem. Für den Angestellten stellt sich der Status seiner Krankenversicherung sehr einfach dar: Sein Arbeitgeber leitet alles Erforderliche in die Wege, um den vorgesehenen Versicherungsschutz einzurichten. Selbst die Beiträge für die Versicherung werden durch den Arbeitgeber vollständig an die jeweilige Kasse geleistet, sodass es hier nicht zu Versorgungsausfällen infolge von Zahlungsrückständen kommen kann.

 

Selbstständige müssen sich von sich aus versichern

Wer dagegen hauptberuflich selbstständig tätig ist, der kann selbst wählen, ob er sich bei einer gesetzlichen oder bei einer privaten Versicherung versichern möchte. Es erfolgt also keine automatische Versicherung. Der Selbstständige muss aktiv werden und sich entweder freiwillig bei einer gesetzlichen Krankenversicherung weiter versichern oder einen neuen Vertrag bei einer privaten Krankenversicherung abschließen. Und genau an dieser Stelle kommt es sehr häufig zu Nachlässigkeiten. Immerhin kostet die Krankenversicherung jeden Monat Geld und viele Gründer oder frisch gebackene Unternehmer unterliegen der Versuchung, sich dieses Geld zu sparen und zunächst unversichert zu bleiben.

Auch wenn es sich bei der Krankenversicherung um eine Pflichtversicherung handelt: Es steht keine Strafe darauf, keinen entsprechenden Vertrag abzuschließen. Es muss dem Betreffenden lediglich bewusst sein, dass er die Beiträge, die in unversicherten Zeiten angefallen wären, nachzahlen muss, sobald er sich irgendwann doch wieder krankenversichert. Gleichzeitig ergeben sich gefährliche Versorgungslücken, da Unversicherte innerhalb des Gesundheitssystems immer nur die lebensnotwendigen Leistungen erhalten werden und damit nicht über einen umfassenden Schutz verfügen.

 


 

Private oder gesetzliche Krankenversicherung: Sie haben die Wahl

Grundsätzlich unterscheidet man in Deutschland zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung. Die gesetzliche Versicherung wird mit der Abkürzung GKV bezeichnet, während PKV das Kürzel für die private Krankenversicherung ist. Grundsätzlich gilt, dass Personen hierzulande dazu verpflichtet sind, innerhalb der GKV versichert zu sein, wenn sie keinen anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall haben. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Beihilfe, Heilfürsorge oder auch um eine private Krankenversicherung handeln.

Die private Krankenversicherung kommt für Personen immer dann in Betracht, wenn sie nicht innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sind. Dies gilt unter anderem für Selbstständige, Freiberufler oder für Angestellte, die über ein Bruttoeinkommen oberhalb einer bestimmten Grenze verfügen. Diese lag im Jahr 2016 bei 56.250 Euro pro Jahr. Sobald Sie also als selbstständiger Unternehmer tätig sind, gilt für Sie keine Versicherungspflicht innerhalb der gesetzlichen Krankenkasse mehr und Sie können, wenn das Ihrem Wunsch entspricht, in die private Krankenversicherung wechseln.

 

Die private Krankenversicherung hat auch Nachteile

Die entsprechenden Versicherungsgesellschaften bieten dabei vor allem jüngeren Versicherten recht günstige Tarife an, die mitunter niedriger sind als die Versicherungskosten, die bei den gesetzlichen Kassen anfallen. Außerdem heißt es, dass Privatpatienten teilweise besser behandelt werden oder zumindest deutlich schneller einen Termin bei Ärzten oder in Kliniken erhalten. Insgesamt entsteht dadurch bei vielen Selbstständigen der Eindruck, dass sie mit einer privaten Krankenversicherung deutlich besser gestellt sind.

Diese Entscheidung sollte allerdings mit großer Sorgfalt getroffen werden. Einen unkomplizierten Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung gibt es nämlich nicht mehr, sobald man einmal privat versichert war. Und die Nachteile der privaten Krankenversicherung kommen erst im Laufe der Jahre zum Tragen. Die Beiträge werden nämlich mit steigendem Alter immer höher und erreichen schon bald ein Niveau, das deutlich über dem der gesetzlichen Kassen liegt. Und genau in dieser Situation ist dann der Rückweg in die günstigere GKV verbaut.

 

  Private oder gesetzliche Krankenversicherung: Sie haben die WahlDer Wechsel allein ist das Beständige.
Arthur Schoppenhauer
 

 


 

GKV und PKV: Individuelle Tarife selbst zusammenstellen

Keine Frage: Es ist schon verführerisch, sich als Mitglied einer privaten Krankenversicherung einen umfassenden Schutz vor gesundheitlichen Risiken mit vielen verschiedenen Vorteilen zu konstruieren. Natürlich ist es angenehm, wenn man bei Ärzten immer sofort einen kurzfristigen Termin bekommt, den Zugang zu besseren Behandlungsmethoden erhält und wenn man die Leistungen, die man in Anspruch nehmen möchte, individuell zusammenstellen und nutzen kann.

Man darf bei all diesen Vorteilen aber nicht außer Acht lassen, dass sich die Kostensituation innerhalb der PKV mit zunehmendem Alter als sehr belastend erweisen kann. Vor diesem Hintergrund nutzen viele Selbstständige die Möglichkeit, als freiwillig Versicherte weiterhin Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben und sich ergänzend mit einzelnen privaten Zusatzversicherungen zu versorgen. Auf diese Weise kann man nämlich für spezielle Leistungsbereiche die Vorteile des privaten Versicherungsstatus in Anspruch nehmen, ohne auf die langfristigen Vorzüge der gesetzlichen Kassen zu verzichten.

Bereiche, in denen private Zusatzversicherungen angeboten werden, sind zum Beispiel die Themen Zahnersatz, Krankenhausaufenthalte oder alternative Heilmethoden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, finanzielle Leistungen im Falle von längeren Krankheitsausfällen zu erhalten.

 

Wägen Sie sorgfältig die Möglichkeiten gegeneinander ab

So lassen sich zum Beispiel Versicherungen abschließen, bei denen der Versicherte im Falle von Krankenhausaufenthalten ein sogenanntes Krankenhaustagegeld erhält. Für Selbstständige, die im Falle von längeren Abwesenheiten vom Arbeitsplatz infolge von Krankheiten hohe Verdienstausfälle erleiden oder die in einer solchen Situation für kostspieligen personellen Ersatz sorgen müssen, kann eine solche Zusatzversorgung sehr sinnvoll sein.

Es spricht also vieles dafür, den eigenen Krankenversicherungsschutz als ganz individuelles Thema zu behandeln und sich aus der Fülle der Angebote unterschiedlicher gesetzlicher und privater Versicherungsgesellschaften genau den Schutz zusammenzustellen, der den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen und der aktuellen Lebenssituation optimal entspricht.

In jedem Fall sollte man die Schritte in diesem Bereich sorgfältig abwägen. Im schlimmsten Fall droht ansonsten, dass man über kurz oder lang zu den Hunderttausenden von Unversicherten in Deutschland gehört, die in der Folge mit erheblichen Problemen zu kämpfen haben und im Falle von schweren Erkrankungen oft große Nachteile in Kauf nehmen müssen.

 


 

  So gelangen Sie an einen umfassenden Schutz vor Krankheitskosten  

So gelangen Sie an einen umfassenden Schutz vor Krankheitskosten

Das Thema Krankenversicherung wird von vielen Menschen als ausgesprochen kompliziert wahrgenommen. Man schiebt die Beschäftigung damit gerne vor sich her und vor allem für junge Selbstständige ist die Versuchung sehr groß, sich gar nicht mit diesem Bereich auseinanderzusetzen, um auf den ersten Blick kurzfristig Geld zu sparen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, als Selbstständiger an einen umfassenden und vernünftigen Krankenversicherungsschutz zu gelangen, ohne zu viel Geld ausgeben zu müssen.

 

 

  Tipp 1: Erkennen Sie die immense Bedeutung der Krankenversicherung  

Erkennen Sie die immense Bedeutung der Krankenversicherung

Für frisch gebackene Selbstständige ist die Versuchung groß, sich die monatlichen Kosten für eine Krankenversicherung zu sparen und unversichert zu bleiben. Berücksichtigen Sie aber unbedingt, dass es einerseits zu erheblichen Einbußen in Bezug auf Ihre Versorgung im Krankheitsfall kommt, dass Ihnen keinerlei Vorsorgeleistungen zur Verfügung stehen und dass Sie die anfänglich eingesparten Beiträge spätestens dann zurückzahlen müssen, wenn Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder krankenversichern.

Behandlungskosten, wie Sie zum Beispiel im Rahmen von Operationen oder Krankenhausaufenthalten entstehen, werden Ihnen darüber hinaus privat in Rechnung gestellt. Diese können schnell eine erhebliche Höhe erreichen. Führen Sie sich also vor Augen, dass kein Weg an einer Krankenversicherung vorbeiführt und reagieren Sie entsprechend verantwortlich.

 

 

  Tipp 2: Wägen Sie sorgfältig zwischen privater und gesetzlicher Vorsorge ab  

Wägen Sie sorgfältig zwischen privater und gesetzlicher Vorsorge ab

Sobald Sie sich beruflich selbstständig gemacht haben, unterliegen Sie nicht mehr der Verpflichtung, innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sein zu müssen. Sie haben ab jetzt die Wahl, ob Sie eine private Krankenversicherung bevorzugen oder ob Sie als freiwillig Versicherter bei der gesetzlichen Krankenkasse bleiben. Beide Varianten haben individuelle Vor- und Nachteile. Gerade wenn Sie noch jung sind und früh in die private Versicherung eintreten, können Sie zunächst von niedrigen Beiträgen und guten Leistungen profitieren.

Allerdings steigen die Beiträge zur privaten Krankenversicherung im Laufe der Jahre erheblich. Hinzu kommt, dass Ihnen der Weg zurück in die gesetzliche Versicherung in der Regel verwehrt bleiben wird, sobald Sie sich einmal für eine private Versicherung entschieden haben. Machen Sie sich daher unbedingt mit der langfristigen Kostenentwicklung vertraut und treffen Sie Ihre Entscheidung immer vor dem Hintergrund langfristiger Überlegungen.

 

 

  Tipp 3: Achten Sie beim Konditionsvergleich auf wichtige Zusatzleistungen  

Achten Sie beim Konditionsvergleich auf wichtige Zusatzleistungen

Die Versicherungsmaterie ist vor allem im Bereich der Krankenversicherungen sehr kompliziert. Hierbei sind es vor allem die vielen verschiedenen Leistungsbereiche und Tarife, die das Thema so komplex und schwierig gestalten. Dies werden Sie spätestens dann feststellen, wenn es für Sie darum geht, die Konditionen und Leistungen verschiedener Versicherungsgesellschaften miteinander vergleichen zu müssen. Hierbei empfiehlt es sich grundsätzlich, unbedingt auf besondere Zusatzleistungen zu achten. Diese kennzeichnen in Bezug auf die Performance der Versicherungen nämlich häufig einen erheblichen Unterschied.

Im Bereich der privaten Krankenversicherungen sollten Sie unter anderem auf den sogenannten Selbstbehalt achten. Dieser beziffert die Kosten, die Sie als Versicherter während eines Jahres aus eigener Tasche bezahlen müssen, bevor die Versicherung Leistungen erbringt. Arbeiten Sie am besten mit einer komplexen Tabelle, in die Sie die vielen verschiedenen Konditionen und Leistungsmerkmale unterschiedlicher Versicherungen eintragen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.

 

 

  Tipp 4: >Bonusmöglichkeiten und Beitragserstattungen beachten  

Bonusmöglichkeiten und Beitragserstattungen beachten

Gerade im Bereich der privaten Krankenversicherungen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die Ihnen dabei helfen können, erhebliche Kosten in Bezug auf die anfallenden Beiträge zu sparen. Dies funktioniert auf der einen Seite über besondere Boni, mit denen die Versicherungsgesellschaften ein verantwortliches Gesundheitsverhalten belohnen. Hierbei kann es sich unter anderem um Dinge wie den Rauchverzicht oder die Mitgliedschaft in Sportvereinen handeln.

Ebenfalls interessant sind die Rückerstattungen bereits gezahlter Beiträge, die viele Versicherungen ihren Mitgliedern anbieten. Sie werden dafür belohnt, wenn Sie während eines Versicherungsjahres keine Leistungen in Anspruch genommen haben. Sie erhalten dann einen Teil der gezahlten Beiträge zurück. Es kann sich vor diesem Hintergrund durchaus lohnen, einmal eine kleinere Arztrechnung oder ein Medikament aus eigener Tasche zu bezahlen, um auf diese Weise in den Genuss einer hohen Beitragsrückerstattung zu gelangen.

 

 

  Tipp 5: Individuellen Versicherungsschutz zusammenstellen  

Individuellen Versicherungsschutz zusammenstellen

Eine gute Möglichkeit, um an einen individuell passenden Versicherungsschutz zu gelangen, besteht darin, sich selbst eine ganz persönliche Kombination von Krankenversicherungen und Krankenzusatzversicherungen zusammenzustellen. Als Basis eignet sich hierbei meist eine gesetzliche Krankenversicherung am besten. Je nach Ihren individuellen Wünschen können Sie nun weitere Leistungen im Rahmen von privaten Zusatzversicherungen hinzubuchen.

Hierbei kann es sich zum Beispiel um die Übernahme von Kosten für teuren Zahnersatz, eine Chefarztbehandlung oder um eine Unterbringung im Einzelzimmer im Krankenhaus handeln. Auch Krankentagegeld oder Krankenhaustagegeld lassen sich als Versicherungen individuell abschließen. Auf diese Weise entsteht ein mehrteiliger Versicherungsschutz, der exakt zu dem passt, was optimal Ihren Wünschen und Bedürfnissen auf der einen und Ihren Lebensumständen und finanziellen Möglichkeiten auf der anderen Seite entspricht.

 


 

[Infografik] Wägen Sie zwischen privater und gesetzlicher Vorsorge ab

Sobald Sie sich beruflich selbstständig gemacht haben, unterliegen Sie nicht mehr der Verpflichtung, innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sein zu müssen. Sie haben ab jetzt die Wahl, ob Sie eine private Krankenversicherung bevorzugen oder ob Sie als freiwillig Versicherter bei der gesetzlichen Krankenkasse bleiben.    (Quelle: statista.com)

  Wägen Sie sorgfältig zwischen privater und gesetzlicher Vorsorge ab