Nachfolge rechtzeitig regeln

So regeln Sie frühzeitig genug Ihre Nachfolge

Auch wenn man als Gründer und frisch gebackener Unternehmer eigentlich andere Dinge im Kopf hat, als über das Ende des aktiven Berufslebens nachzudenken, so sollte man entsprechende Überlegungen nicht zu weit in die Zukunft verlegen, sondern sich rechtzeitig damit beschäftigen.

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Für Gründer liegt der Gedanke an die eigene Nachfolge im frisch gestarteten Unternehmen so weit in der Zukunft, dass sie sich kaum mit entsprechenden Gedanken beschäftigen. Dabei ist es sehr wichtig, sich früh genug mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Schließlich gehört ein geregelter und zeitiger Ausstieg aus dem aktiven Berufsleben zu den grundlegenden Bestandteilen jeder Selbstständigkeit.

 

  Themenübersicht: Regelung der Nachfolge
1. Die Nachfolge für Unternehmer hängt nicht unbedingt vom Tod ab
2. Der beste Nachfolger übernimmt sein Amt in kleinen Schritten
3. Vorsorge im Gesellschafterkreis: Sicherheit auf Gegenseitigkeit
4. Diese Tipps verhelfen Ihnen zuverlässig zu einer Nachfolgeregelung
5. [Infografik] Die Suche nach einem potenziellen Nachfolger
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Die Nachfolge für Unternehmer hängt nicht unbedingt vom Tod ab

Wenn man als Unternehmer den Begriff der Nachfolge hört, dann stellt man sich unwillkürlich die Situation im hohen Alter oder sogar nach dem eigenen Tode vor. Dabei ist diese Vorstellung wirklich antiquiert und hat mit der heutigen Wirklichkeit nichts mehr zu tun. Die Lebenskonzepte haben sich in den letzten Jahrzehnten in erheblicher Weise verändert. Gleichzeitig sind sowohl die Lebenserwartung als auch Gesundheit und Aktivität im Alter stetig gestiegen. Nicht selten hört man heute, dass 80 das neue 60 ist. Hiermit ist gemeint, dass Menschen selbst in hohem Alter noch ein selbstbestimmtes, aktives und erfülltes Leben führen.

Für die Planung des eigenen Ruhestandes bedeutet dies, dass man sich noch einmal auf einen völlig neuen Lebensabschnitt einstellen muss. Für selbstständige Unternehmer heißt das, dass es eine Zeit nach dem Unternehmertum gibt, die vorbereitet und geplant sein will. Einen Nachfolger im Unternehmen zu haben, bedeutet in diesem Zusammenhang unter anderem, das eigene berufliche Lebenswerk nicht völlig aufzugeben. Der Betrieb wird stattdessen weitergeführt und es lassen sich viele Konstruktionen vorstellen, in denen diese Übernahme eng auf die Wünsche und Bedürfnisse des ursprünglichen Unternehmers abgestimmt ist.

Damit allerdings auch diese Phase im Leben eines Unternehmers positiv verläuft, ist ein gewisses Maß an Vorbereitung erforderlich. Und mit dieser kann man eigentlich gar nicht früh genug beginnen. Sicher muss man deshalb mit 30 oder 40 Jahren noch nicht damit beginnen, einen potenziellen Nachfolger aufzubauen.

Allerdings sollte man zumindest darüber nachdenken, was man persönlich über das Älterwerden im eigenen Unternehmen denkt, wie man sich den eigenen allmählichen Ausstieg aus der Berufstätigkeit vorstellt und zu welcher Zeit man sich spätestens darum kümmern muss, eine entsprechende Konstruktion in die Wege zu leiten. Es ist deutlich besser, sich frühzeitig mit diesem Thema zu beschäftigen, als eines Tages davon überrascht zu werden, dass man es versäumt hat, rechtzeitig vorzusorgen und sich persönlich auf einen Lebensabschnitt vorzubereiten, der uns allen bevorsteht.

 


 

Der beste Nachfolger übernimmt sein Amt in kleinen Schritten

Versuchen wir doch einmal, uns unterschiedliche Szenarien vorzustellen, die eintreten können, wenn wir selbst nicht mehr in der Lage oder bereit dazu sind, unser Unternehmen aus eigener Kraft zu führen und zu leiten. Eine Möglichkeit in diesem Fall besteht natürlich darin, den Betrieb zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach aufzugeben und die Pforten des Unternehmens für immer zu schließen. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob es nicht schade um das eigene berufliche Lebenswerk ist, das schließlich unter neuer Führung sehr erfolgreich weiterentwickelt werden könnte. Allein schon vor dem Hintergrund der Arbeitsplätze, die erhalten würden, könnte sich eine solche Konstruktion wirklich lohnen.

Unter Umständen ist es auch so, dass Sie innerhalb der eigenen Familie auf einen potenziellen Nachfolger stoßen. Auch wenn es heute eher eine Ausnahme darstellt, dass Kinder in die beruflichen Fußstapfen ihrer Eltern treten, so kommt dies ab und zu doch einmal vor. Hierzu kommen grundsätzlich nicht nur die eigenen Kinder, sondern auch andere Verwandte in einer passenden Altersgruppe in Frage. Verlässlich und planbar ist diese Option allerdings nicht wirklich. Schließlich ist es wichtig, der jüngeren Verwandtschaft jederzeit die Möglichkeit zu lassen, sich frei für einen eigenen beruflichen Werdegang zu entscheiden.

 

Suche nach einem Nachfolger außerhalb der Familie

Diese Konstruktion ist mit einer Reihe von Vorteilen verbunden, die man sich einmal deutlich vor Augen führen sollte. Konzentrieren wir uns an dieser Stelle auf drei interessante Potenziale. Zum einen wird das Unternehmen, das man über viele Jahre mühevoll aufgebaut hat, nicht einfach aufgegeben, sondern stattdessen qualifiziert fortgeführt.

Darüber hinaus bietet ein allmählicher Ausstieg aus der eigenen Verantwortung als Unternehmer einen ebenso allmählichen Einstieg in die Phase des Ruhestandes. Und schließlich kann man die Nachfolge-Konstruktion so gestalten, dass sie mit einem dauerhaften finanziellen Vorteil verbunden ist. Anstatt das Unternehmen nämlich auf einen Schlag an einen Nachfolger zu verkaufen, kann man es gegen regelmäßige Zahlungen abgeben. Dies erleichtert es dem Nachfolger, die Übernahme zu finanzieren und man selbst erhält dabei eine Art weiterer Rente. Diese kann man auch, wenn gegenseitiges Interesse besteht, an eine fortlaufende Beratungstätigkeit koppeln.

 

  Der beste Nachfolger übernimmt sein Amt in kleinen SchrittenEin guter Ruf ist mehr wert als Geld.
Publilius Syrus
 

 


 

Vorsorge im Gesellschafterkreis: Sicherheit auf Gegenseitigkeit

Wenn Sie Ihr Unternehmen nicht allein, sondern gemeinsam mit anderen Gesellschaftern führen, dann stellt sich die Situation auch in Bezug auf mögliche Nachfolgeregelungen anders dar. Es ist nämlich nicht gesagt, dass Sie und Ihre Mitgesellschafter zum selben Zeitpunkt aus dem Berufsleben aussteigen wollen. Und auch in Bezug auf die konkrete Gestaltung von Nachfolge und Ruhestand kann es sehr unterschiedliche Auffassungen geben.

Vor diesem Hintergrund ist es in dem Fall fast noch wichtiger, sich rechtzeitig Gedanken über die langfristige Zukunft zu machen und auf einen gemeinsamen Standpunkt zu kommen. Gleichen Sie die verschiedenen Standpunkte, Vorstellungen und Erwartungen miteinander ab und entwickeln Sie eine Lösung, die den Anforderungen von allen Beteiligten bestmöglich entspricht.

 

Auch der Tod sollte berücksichtigt werden

Gesellschafter sollten aber auch eine weitere Form der Vorsorge miteinander vereinbaren. Hierbei geht es um die Frage, was eigentlich geschieht, wenn einer der Beteiligten durch einen Unfall oder eine Krankheit langfristig ausfällt oder vielleicht sogar frühzeitig verstirbt. Natürlich handelt es sich bei diesen Vorkommnissen um persönliche Katastrophen, die vor allem die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen stark belasten. Allerdings bringen solche Vorkommnisse auch das Unternehmen in eine gefährliche Schieflage, gegen die man vorsorgen kann.

Stellen wir uns zwei grundlegende Szenarien vor. Angenommen, dass einer der Gesellschafter durch eine schwere, chronische Krankheit dauerhaft ausfällt, muss seine ursprüngliche Arbeitskraft im Unternehmen ersetzt werden, was mit hohen Kosten verbunden ist. Gleichzeitig müssen natürlich auch die Bezüge des Erkrankten weiterlaufen, da er ansonsten seine Existenz verlieren würde. Für diese Situation lassen sich sinnvolle Konstruktionen auf der Basis eines Krankengeldes errichten, das nicht dem Kranken selbst, sondern dem Unternehmen zur Verfügung steht.

Darüber hinaus, hiermit kommen wir zum zweiten Szenario, sollte man auch ruhig einmal darüber nachdenken, was eigentlich geschieht, wenn einer der Gesellschafter verstirbt. In diesem Moment werden die Geschäftsanteile vererbt, was dazu führen kann, dass plötzlich eine berufsfremde Person Mitglied der Geschäftsleitung ist. Hier haben sich Konstruktionen bewährt, bei denen gegenseitige Lebensversicherungen die verbleibenden Gesellschafter finanziell handlungsfähig machen, während ein entsprechender Passus im Gesellschaftsvertrag festlegt, dass ererbte Gesellschaftsanteile auf Wunsch an die verbleibenden Ursprungsgesellschafter verkauft werden müssen.

 


 

  Diese Tipps verhelfen Ihnen zuverlässig zu einer Nachfolgeregelung  

Diese Tipps verhelfen Ihnen zuverlässig zu einer Nachfolgeregelung

Der Gedanke an eine Nachfolge im eigenen Unternehmen erinnert uns zwangsläufig auch immer an die eigene Endlichkeit. Zu verständlich, dass man solche Gedanken lieber weit von sich schiebt und den Zeitpunkt, zu dem man sich mit beschäftigt, weit in die Zukunft verlegt. Wenn man sich aber stattdessen einmal frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzt und ein paar einfache Regelungen trifft, dann kann man dem eigenen Altern mit einem deutlich besseren Gefühl entgegentreten.

Die folgenden Tipps unterstützen Sie dabei, für die Nachfolge exakt Ihre persönlichen Vorstellungen und Wünsche umzusetzen und damit eine gute Vorsorge für die Zukunft zu treffen.

 

 

  Tipp 1: Werfen Sie einen intensiven Blick in die eigene Zukunft  

Werfen Sie einen intensiven Blick in die eigene Zukunft

Niemand von uns kann ernsthaft von sich behaupten, die Zukunft bereits heute zu kennen und sich exakt auf das einzustellen, was ihn einmal erwarten wird. Was wir aber erledigen können und auch sollten, ist eine intensive Beschäftigung mit dem, was in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf uns zukommen könnte. Wie wollen wir mit 50, mit 60, mit 70 oder mit 80 Jahren leben, wie lange wollen wir aktiv im Berufsleben stehen und wie soll sich unser Ruhestand finanziell gestalten?

Diese und viele ähnliche Fragen führen uns ganz von selbst dazu, verschiedene Szenarien für die eigene Zukunft in Betracht zu ziehen und früh genug zu entscheiden, wie und wo wir später einmal leben wollen. Führen Sie sich jetzt vor Augen, dass in einer frühzeitigen Beschäftigung mit diesem Thema eine wirklich große Chance liegt. Sie haben es nämlich heute in der Hand, selbst die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Ihr späteres Leben genau so abläuft, wie Sie es sich wünschen.

 

 

  Tipp 2: Entwickeln Sie konkrete Konzepte für später  

Entwickeln Sie konkrete Konzepte für später

Leider genügt es nicht, sich eine nur ungefähre Vorstellung von der Zukunft zu machen und sich damit zu trösten, dass sich die Dinge im Laufe der Zeit schon von selbst finden werden. Gerade was die persönliche Vorsorge für sich angeht, muss man sich immer wieder vergegenwärtigen, dass man selbst die einzige Person ist, die sich um diese Belange kümmern kann. Werden Sie also frühzeitig konkret. Bleiben Sie nicht bei der emotionalen und naiven Vorstellung von einem glücklichen und erfüllten Lebensabend in weiter Ferne stehen, sondern schmieden Sie ganz eindeutige Pläne für die Zukunft.

Wenn Sie erst einmal festgelegt haben, wie Sie später leben wollen, dann können Sie konsequent beginnen, die Voraussetzungen für den späteren Lebenstraum zu schaffen. Somit überlassen Sie Ihr zukünftiges Schicksal nicht dem Zufall, sondern nehmen die Zeit nach der aktiven Berufstätigkeit schon heute bewusst in die eigenen Hände.

 

 

  Tipp 3: Suchen Sie nach einem potenziellen Nachfolger  

Suchen Sie nach einem potenziellen Nachfolger

Eine gute Nachfolgeregelung ist für Sie als Unternehmer mit einer ganzen Reihe deutlicher Vorteile verbunden. Sie können miterleben, wie Ihr berufliches Lebenswerk sinnvoll weitergeführt wird, statt einfach irgendwann aufgegeben zu werden. Sie können Konstruktionen wählen, bei denen Sie selbst schrittweise aus dem Beruf aussteigen und sich so allmählich an den Ruhestand gewöhnen. Und sie haben die Möglichkeit, Ihren eigenen Ruhestand mit einer guten Nachfolgeregelung wirtschaftlich zu verbessern. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie sich früh genug mit einer Nachfolgeregelung beschäftigen.

Es braucht viel Zeit, einen geeigneten Nachfolger zu finden und aufzubauen. Daher sollten Sie früh genug damit beginnen, sich mit diesem schwierigen Thema auseinanderzusetzen. Suchen Sie also zeitnah nach einem potenziellen Kandidaten. Schauen Sie sich sowohl im Kreise Ihrer Mitarbeiter als auch in der Familie und im Freundeskreis um. Planen Sie außerdem die Zeit ein, die Sie zusätzlich benötigen, wenn sich herausstellt, dass Sie zunächst auf einen Nachfolger gesetzt haben, der sich letztlich doch nicht als geeignet erweist.

 

 

  Tipp 4: Sichern Sie sich innerhalb der Geschäftsleitung gegenseitig ab  

Sichern Sie sich innerhalb der Geschäftsleitung gegenseitig ab

Wenn Sie Ihr Unternehmen nicht allein, sondern mit mehreren Gesellschaftern führen, dann besteht ein erhöhter und zusätzlicher Bedarf, über die gegenseitige Absicherung der Beteiligten untereinander zu sprechen. Denken Sie an Situationen, in denen einer der Gesellschafter durch Krankheit oder einen Unfall für längere Zeit oder sogar dauerhaft nicht mehr dazu in der Lage ist, seine Aufgaben im Unternehmen wahrzunehmen.

Und überwinden Sie auch ein weit verbreitetes Tabu und sprechen Sie offen über den Tod. So tragisch entsprechende Ereignisse auf menschlicher Ebene auch sein mögen: Gerade in einer so schwierigen und verlustreichen Phase sollten die verbleibenden Gesellschafter nicht auch noch um die Existenz des ganzen Unternehmens fürchten müssen. Sorgen Sie daher mit Krankengeld-, Unfall- oder Lebensversicherungen vor und versäumen Sie es nicht, entsprechende Regelungen in den Gesellschaftsvertrag aufzunehmen.

 

 

  Tipp 5: Überprüfen Sie Ihre persönliche Exit-Strategie regelmäßig  

Überprüfen Sie Ihre persönliche Exit-Strategie regelmäßig

Wenn Sie sich heute die Zeit nehmen, einmal intensiv über Ihre Wünsche, Erwartungen und Ansprüche für die Zukunft und die Zeit Ihres eigenen Ruhestandes nachzudenken, dann ist dies ein wertvoller und wichtiger Schritt. Er versetzt Sie nämlich in die Lage dazu, die Kontrolle über Ihr zukünftiges Leben zu behalten und selbst zu bestimmen, wie Sie einmal leben wollen. Nachdem Sie die Voraussetzungen für die sich hieraus ergebenden Konzepte und Pläne geschaffen haben, sollten Sie allerdings auch künftig immer einmal wieder über dieses Thema nachdenken.

Ohne Zweifel werden sich Ihre Gedanken und Vorstellungen im Laufe der Jahre nämlich immer wieder verändern. Ihre Lebensumstände wechseln mit der Zeit ebenso wie Ihre Einstellungen und Prioritäten. Es hat sich daher als hilfreich und wichtig erwiesen, alle paar Jahre einmal innezuhalten und darüber nachzudenken, was sich in der Zwischenzeit verändert hat und wie Sie die Pläne über Ihren persönlichen Exit aus dem Berufsleben anpassen müssen.

 


 

[Infografik] Die Suche nach einem potenziellen Nachfolger

Eine gute Nachfolgeregelung ist für Sie als Unternehmer mit einer ganzen Reihe deutlicher Vorteile verbunden. Sie können miterleben, wie Ihr berufliches Lebenswerk sinnvoll weitergeführt wird, statt einfach irgendwann aufgegeben zu werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Sie sich früh genug mit einer Nachfolgeregelung beschäftigen. Es braucht viel Zeit, einen geeigneten Nachfolger zu finden und aufzubauen. Daher sollten Sie früh genug damit beginnen, sich mit diesem schwierigen Thema zu befassen..    (Quelle: DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge)

  Infografik zu Cross-Selling und Up-Selling