Lang ist es her, dass Prominente wie Günter Pfitzmann cognachaltige Pralinen beworben haben, Senta Berger Werbung für Haartönungen machte und Carl-Uwe Steeb seinen Kopf für eine kürzlich in die Kritik geratene „Zwischenmahlzeit“ hinhielt. Auch im Internetzeitalter flimmern noch Prominente über die Bildschirme und machen Werbung für die verschiedensten Produkte. Die massenhafte Verbreitung von Internetzugängen, vor allem aber das „Web 2.0“, hat jenseits der allgegenwärtigen Prominenzen jedoch in den vergangenen Jahren tausende neuer Multiplikatoren erschaffen, die zwar meistens nur der Internetgemeinde ein Begriff sind, dort aber oft einen enormen Bekanntheitsgrad besitzen. Im Jargon werden sie „Social Media Influencer“ genannt. Ihre Youtube-Videos werden von tausenden Usern angeschaut, ihre Facebook-Profile können sich vor Klicks kaum retten und bei Twitter haben sie tausende Follower. Viele von ihnen kommentieren nicht nur das Alltagsgeschehen, sondern bewerben auch ganz gezielt die verschiedensten Produkte. Findige Onlineshop-Betreiber, die offen für außergewöhnliche Marketing-Strategien sind, können dies nutzen.
Regelmäßig im Web 2.0 unterwegs
Eine aktuelle amerikanische Studie zum Thema Social Commerce besagt, dass 42 Prozent aller Online-Shopper regelmäßig auf Facebook, Twitter, Youtube und Co. unterwegs sind, um sich über die Produkte, die sie zu kaufen erwägen, zu informieren. Dazu gehören vorwiegend die jüngeren Kunden in der Altersklasse 25 bis 44. Warum eine zunehmende Anzahl von Online-Shoppern sich im Web 2.0 über Produkte und Neuheiten informiert, dafür liefert die Studie eine Theorie: Der „Fun-Faktor“ wird beim E-Commerce offenbar immer wichtiger.
Auf Außenwirkung angewiesen
Die Social Media Influencer sind alle relativ jung, sind sogenannte Digital Natives, die mit dem Internet aufgewachsen sind (Teenager unter 14 Jahre) oder Millenials (Jugendliche und Twens, die in den achtziger Jahren aufgewachsen sind). Sie kennen sich mit allen Tools, die etwas mit Social Media zu tun haben, bestens aus und sind auf allen Kommunikationskanälen des Internets zuhause. Und sie achten peinlichst auf ihre Reputation, denn sie sind auf ihre Außenwirkung angewiesen. Dabei gilt: je cooler, desto besser. Und das ist der Ansatz, auf den Unternehmen setzen können.
Zwei Beispiele
Was Onlineshop-Betreiber brauchen, um von Social Media Influencern profitieren zu können, ist der passende Kontakt und ein Fuß in der virtuellen Tür des jeweiligen Influencers – und mit etwas Glück lässt sich die Konversionsrate des Shops innerhalb kürzester Zeit merklich erhöhen. Es gibt bereits Firmen, die besonders bekannten Social Media Influencern ihre Produkte zukommen lassen. Entweder als Geschenk oder als Leihgabe. Das hat mehrere Vorteile: Zum einen rückt sich der Shopbetreiber damit in ein gutes Licht. Zum anderen gibt es Social Media Influencer, die die Produkte etwa in Form eines besonders witzigen Videos testen, vorführen und auf den Hersteller oder Seller hinweisen. Der 25- jährige „Wohnprinz“ etwa ist Innenarchitekt und testet u.a. alles, was sich zur Einrichtung der Wohnung eignet, von der Kaffeemaschine bis zum Teppich. „Herr Tutorial“ ist 21, und er hat sich ein anderes Steckenpferd gesucht: ein gepflegtes Äußeres. Er thematisiert (fast) alles, was mit der Körperpflege zu tun hat, vom Stylingprodukt für die Haare bis zum Zahnbleichmittel.
Das Vorgehen
Unternehmen oder Shop-Betreiber, die Interesse daran haben, ihre Produkte von Social Media Influencern bewerben zu lassen, müssen sich im Internet zunächst die passenden Personen heraussuchen und kontaktieren. Das ist gar nicht so schwer, denn mittlerweile gibt es im Internet ganze Auflistungen von Leuten in der Szene, die teilweise auch bereits nach Branchen geordnet sind. Nützliche Informationen dazu gibt es im Internet unter folgender Adresse: socialmediainfluence.com (englisch). Ist ein Kontakt hergestellt, wird dem jeweiligen Social Media Influencer bei Interesse ein Produkt zugeschickt, das er dann nach seinem Gutdünken testen kann. Natürlich weiß man nie, was am Ende dabei herauskommt, worin natürlich auch ein gewisses Risiko verborgen bleibt. Gefällt das Produkt dem Social Media Influencer oder nicht? Jeder Shopbetreiber muss also selbst entscheiden, ob er das Risiko einer schlechten Bewertung durch einen Social Media Influencer eingehen möchte oder es lieber sein lässt. Doch einem guten Produkt und einer pfiffigen Idee hat sich erfahrungsgemäß bisher kein Influencer verschlossen.
Wiljo Krechting, www.shopware.de
Autor/Quelle:
Autor des Beitrags ist Wiljo Krechting, E-Commerce-Experte und Pressesprecher
der shopware AG. Die shopware AG kreiert und vertreibt Software
für Online-Shops jeglicher Größe, hat sich jedoch auf kleinere und mittelständische
Kunden spezialisiert. Mit aktuell mehr als 4500 Kunden und über
100 Vertriebspartnern ist die shopware AG einer der erfolgreichsten
deutschen Hersteller für Onlineshop-Systeme.
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