URL steht für Uniform Resource Locator und stellt die Möglichkeit zur Verfügung, eine Webseite eindeutig zu identifizieren. In der Regel lässt sich die URL einer Seite in der Adresszeile des Browsers ablesen. Auch für Suchmaschinen spielt sie eine Rolle und wird deshalb im Folgenden als Einflussfaktor der Suchmaschinenoptimierung erläutert.
Eine URL besteht aus bis zu acht verschiedenen Bestandteilen, von denen für die Suchmaschinenoptimierung jedoch nur drei relevant sind: Der Host, der Dateipfad und der Parameterstring. Betrachtet man die URL http://www.myseosolution.de/seotutorial/?utm_source=feedburner so entspricht www.myseosolution.de dem Host, /seo-tutorial/ dem Dateipfad und ?utm_source=feedburner dem Parameterstring.
Früher haben viele datenbankbasierte Websites ihre Inhalte über Identifikationsnummern in den URLs geladen. Solche URLs lauteten dann zum Beispiel: http://www.example.org/artikel.php?id=1. Diese Schreibweise ermöglicht zwar eine effiziente Datenbankabfrage, ist jedoch aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung suboptimal.
Suchmaschinen berechnen die Relevanz einer Webseite bezüglich einer Suchanfrage unter anderem auf Grund der Informationen auf und zu dieser Webseite. Dazu zählen nicht nur der im Artikel der letzten Ausgabe behandelte Seitentitel und der Text auf der Seite, sondern auch die URL. Deshalb sollte auch die URL das wichtigste Keyword der Seite enthalten. Dies bezeichnet man auch als "sprechende URL".
Beispiel: Angenommen http://www.example.org/artikel.php?id=1 zeigt einen Artikel mit der Überschrift "Tipps zur Suchmaschinenoptimierung", so würde sich als "verbesserte" URL http://www.example.org/artikel/1-tipps-zur-suchmaschinenoptimierung/ anbieten, denn hier steckt bereits in der URL eine Information über den Inhalt. Generell hat es sich eingebürgert, den Seitentitel auch für die URL zu übernehmen.
Praxistipp: Viele Content Management-Systeme haben heutzutage bereits sprechende URLs integriert oder bieten entsprechende Plug-ins dazu an, eine Suche nach " seo url" führt dabei meist schnell zu einem Ergebnis. Sollte es wider Erwarten keine Plug-ins geben oder es sich um eine Eigenentwicklung handeln, kann das Apache Modul "mod_rewrite" Abhilfe schaffen. Damit lassen sich URL-Strukturen an Hand regulärer Ausdrücke verarbeiten.
Für URLs gelten ähnliche Dinge wie für den Seitentitel. Auch sie ist Bestandteil in den Suchmaschinenergebnissen und enthaltene Keywords werden in Fettschrift dargestellt. Die maximal angezeigte Anzahl der Zeichen lässt sich leider nicht genau bestimmen, da Google hier variiert. Dennoch gilt: Die URL sollte so kurz wie möglich und so lang wie nötig sein.
Besteht die URL aus mehreren Wörtern, so sollten diese durch ein Minuszeichen (-) getrennt werden. Google akzeptiert zwar auch andere Zeichen als Trennzeichen, empfiehlt aber ausdrücklich die Verwendung des Minuszeichens. Diakritische Zeichen und Sonderzeichen haben in URLs nichts zu suchen. Sie sollten entweder entfernt oder durch Buchstaben des lateinischen Alphabets ersetzt werden. Im Deutschen trifft das insbesondere auf die Umlaute zu, die nach folgenden Regeln ersetzt werden sollten:
Obwohl die URL ein Einflussfaktor bei der OnPage-Optimierung ist, sollte eine Änderung der URLStruktur einer Seite wohl überlegt sein. Es darf nicht vergessen werden, dass URLs auch einen rein technischen Zweck erfüllen: Sie identifizieren Webseiten eindeutig. Wenn also die URL-Struktur umgestellt wird, dann ändert sich damit das Identifikationsmerkmal jeder einzelnen Unterseite!
Google identifiziert eine Webseite ebenfalls anhand der URL. Wenn diese nun geändert wird, so sieht Google zunächst einmal eine komplett neue Webseite. Dadurch wird die Seite zum einen neu von Google bewertet und zum anderen verliert sie alle Backlinks, da diese noch auf die alte URL zeigen. Das führt in der Mehrheit der Fälle dazu, dass die Seite zunächst aus den Suchmaschinenergebnissen verschwindet und erst später wieder auftaucht - dann aber meist an einer schlechteren Position.
Um diesen Effekt abzufangen, sollte unbedingt eine permanente Weiterleitung (sog. 301-Redirect) von der alten URL zur neuen eingerichtet werden. Damit werden die Links auf die neue URL "übertragen" und auch eine Neuberechnung bleibt unter Umständen aus.
Dennoch ist auch eine Weiterleitung kein Allheilmittel. Deshalb gilt: Bei neuen Projekten gleich zu Beginn darauf achten, dass die URLStruktur möglichst perfekt ist. Bei bestehenden Projekten sollte zunächst geklärt werden, ob das Risiko einer URL-Änderung in Kauf genommen werden kann.
In diesem Artikel wurde die URL einer Seite als Einflussfaktor der OnPage-Optimierung vorgestellt. Sie sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen
• "sprechend" sein
• das Haupt-Keyword möglichst weit vorn enthalten
• so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig sein
• bei mehreren Worten das Minuszeichen als Trennzeichen verwenden
• Sonderzeichen entfernen und diakritische Zeichen ersetzen
Besonders bei neuen Projekten sollte unbedingt von vornherein auf eine saubere URL-Struktur geachtet werden, die diese Punkte umsetzt. Bei bestehenden Seiten sollten die Konsequenzen einer URL-Änderung im Vorhinein abgewogen werden, und es sollte auf jeden Fall eine Weiterleitung von der alten URL zur jeweils neuen eingerichtet werden.
In der nächsten Ausgabe wird Duplicate Content behandelt. Dabei handelt es sich um ein Problem, das indirekt ebenfalls mit URLs zusammenhängt.
Pascal Landau Online-Marketing-Consultant bei TRG - The Reach Group. Er berät Kunden mit dem Schwerpunkt Search Engine Optimization. Innerhalb der Beratungstätigkeit entwickelt er Strategien für die Optimierung von reichweitenstarken Webseiten im Onpage- und Offpage-Bereich. An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg studierte er Angewandte Informatik und erwarb den akademischen Grad des Bachelor of Science. Weiterhin betreibt er mit MySEOSolution.de seit 2010 eine erfolgreiche Webseite zum Thema SEO, auf der er regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung berichtet. www.trg.de |
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