Der Mobile-Commerce oder das Shoppen über mobile Endgeräte nimmt immer weiter zu, weshalb es für Online-Händler auch immer mehr Gründe gibt, ihren Online-Shop für Kunden mit mobilen Endgeräten zu optimieren. Dabei gibt es mehr Dinge zu beachten als beim Herrichten des Shops zum Gebrauch über den stationären Computer. Das fängt bei den kleineren Bildschirmen der mobilen Endgeräte an und hört bei den mitunter langsameren Verbindungen zum Internet auf.
Im Folgenden finden Sie 20 Tipps für Online-Händler, die ihren Shop für mobile Endgeräte attraktiv gestalten wollen. Diese stehen insbesondere im Zeichen der Effizienz, denn langes Suchen und Tippen auf einem Smartphone kann schnell zur Qual werden.
Obwohl es eine Vielzahl sehr guter M-Commerce-Apps gibt, zahlt sich eine browserbasierte Applikation immer mehr aus, da sie auf vielen verschiedenen Endgeräten läuft und im Gegensatz zu einer nativen App leicht auf dem neuesten Stand gehalten werden kann.
Sollten Sie sich für eine native Applikation entscheiden, bieten Sie den Kunden Features, die die Konkurrenz nicht besitzt. So zum Beispiel die Eingliederung eines Barcode-Scanners, der das Shoppen mit Hilfe eines QR-Codes ermöglicht.
Viele mobile Kunden, die Ihre Seite noch nicht gebookmarked haben, werden über die Google-Suche auf Ihren Shop gelangen. Die Kunden sollten automatisch auf die mobile Shopseite weitergeleitet oder direkt zu Anfang gefragt werden, ob Sie die mobile Seite verwenden möchten.
Die integrierte und vor allem intelligente Suche ist eine hilfreiche Abkürzung für Shopper. Gerade bei mobilen Applikationen ist diese besonders wichtig, da langes Suchen auf mobilen Endgeräten mühsamer ist als auf Desktop-PCs.
In diesem Zusammenhang sollte die Suche eine gute Auto-Suggest-Funktion beinhalten, die möglichst fehlertolerant ist und dem User so Tippfehler und unvollständige Wörter verzeiht.
Lange, ausschweifende Texte, die vielleicht auf stationären Geräten gelesen werden, sind für die User mobiler Endgeräte ein Graus. Passen Sie die Texte an, indem Sie sie straffen und unnötige Passagen streichen.
Offerieren Sie Ihren mobilen Endkunden das gleiche Sortiment wie den Usern am PC oder Laptop. Andernfalls wird der mobile Shop schnell unattraktiv.
Alles, was die User davon abhalten könnte, im mobilen Shop zu kaufen, sollten Sie verhindern, denn jeder zusätzliche Schritt bedeutet insbesondere auf dem mobilen Endgerät Zeitverlust. Eine Registrierung vorm Check-Out bedeutet beispielsweise mindestens drei zusätzliche Felder, die ausgefüllt werden müssen.
Große Shopping-Plattformen zeigen es: Wer sich dort einmal eingeloggt hat, braucht nur ein paar Klicks, um eine Bestellung abzuschicken. Alle relevanten Daten zum Zahlungsverkehr etc. liegen dort bereits abgespeichert vor. Je weniger Informationen ein Stammkunde eingeben muss, desto besser, denn wer die Bequemlichkeit der Kunden bedient, steigert die Chance, wiederholt besucht zu werden.
Bei den Kunden besteht heutzutage noch eine gewisse Skepsis gegenüber Geschäften, die über ein mobiles Endgerät abgeschlossen werden. Bieten Sie deshalb die Bezahlung über bewährte und vertrauenswürdige Zahlungsdienstleister wie PayPal an.
Die User mobiler Endgeräte erwarten im mobilen Shop die gleiche Auswahl wie auf ihren Desktop-Gegenstücken. Deshalb brauchen sie ein effizientes Such- und Filtersystem, da langes Suchen auf den kleinen Bildschirmen die User abschreckt. Das Einfügen mehrerer Filter kann bei der Suche auf dem mobilen Endgerät bereits eine enorme Hilfe sein, um die Summe der in Frage kommenden Artikel einzugrenzen.
Nur weil die User mobiler Endgeräte kleinere Bildschirme benutzen, heißt das nicht, dass Fotos für den mobilen Shop eine schlechtere Qualität haben dürfen. Produktbilder bleiben auch im mobilen Shop eine wichtige Informationsquelle.
Bieten Sie den Shopkunden vorher die Gelegenheit herauszufinden, wie hoch die Lieferkosten sind und wie lange der Versand dauert. Jede vertrauensbildende Maßnahme kommt dem mobilen Shop nur zugute.
Auch die mobilen Endgeräte werden immer schneller. Doch Online-Händler müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Geräte ihrer Kunden, je nach Modell und Ort, verschiedene Ladezeiten aufweisen.
Mit einer langsamen Verbindung bedeutet jede zusätzliche Seite oder unnötige Aktualisierung mehr Wartezeit und ungeduldige Kunden. Hier gilt es, einen Spagat zwischen einem ansprechenden mobilen Shopping-Erlebnis und einer einfachen und schnellen Seite zu schaffen. In der Konsequenz müssen die Produktsuche, der Check-Out und das Design einfach und ansprechend zugleich sein.
Sie sollten in Ihrem mobilen Shop keine Seiten verwenden, die nicht für mobile Endgeräte optimiert wurden. Alle Seiten eines mobilen Shops sollten das gleiche mobile Design besitzen. Wenn sich User beispielsweise während der Produktsuche und im Warenkorb in einem für mobile Endgeräte angepassten Shop befinden und im Check-Out auf einmal auf einer nicht für mobile Zwecke optimierten Seite landen, ist dies irritierend.
Wie gut auch immer ein mobiler Online-Shop sein mag: Oft gibt es Kunden, die sich am Telefon über ein Produkt oder eine abgeschlossene Bestellung rückversichern möchten. Da die Kunden sowieso gerade am Telefon sind, bietet es sich an, die Telefonnummer mit einer Click-to-Call-Funktion einzublenden.
Filialfinder sind sehr beliebte Tools in mobilen Online-Shops. Über die Eingabe der Postleitzahl oder die Adresse lässt sich mit ihnen, falls vorhanden, das nächste Ladengeschäft, die Route dorthin und mehr aufzeigen.
Trotz hoher Sicherheitsstandards gibt es Kunden, die Hemmungen haben, auf einem mobilen Endgerät Geschäfte abzuschließen. Das muss jedoch keinesfalls bedeuten, dass mit ihnen Umsatzpotenzial verloren geht. Der Shopbetreiber sollte dem Kunden jedoch Alternativen zum mobilen Check-Out anbieten. Das könnten etwa eine Wunschliste sein, auf der der Kunde seine Produkte erst sammelt, bevor er sie später über einen Desktop-PC bestellt. Auch eine Reservierungsoder Telefon-Bestell-Option könnte sinnvoll sein.
Die Buttons mit den Handlungsaufforderungen sollten sich vom Rest der Seite abheben, etwa durch Größe und Farbe. So sieht der Kunde schnell, was als nächstes zu erledigen ist.
Manchmal sind es schon Kleinigkeiten, die den Check-Out im M-Commerce erleichtern. Wenn beispielsweise die Lieferadresse automatisch zur Rechnungsadresse wird und mit einem PLZ-Tool automatisch die Postleitzahl ausgefüllt wird, kann dies schon eine sinnvolle Erleichterung für den Kunden darstellen.
Wiljo Krechting, www.shopware.de
Autor/Quelle:
Autor des Beitrags ist Wiljo Krechting, E-Commerce-Experte und Pressesprecher
der shopware AG. Die shopware AG kreiert und vertreibt Software
für Online-Shops jeglicher Größe, hat sich jedoch auf kleinere und mittelständische
Kunden spezialisiert. Mit aktuell mehr als 4500 Kunden und über
100 Vertriebspartnern ist die shopware AG einer der erfolgreichsten
deutschen Hersteller für Onlineshop-Systeme.
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